Energie weiterhin aus fossilen Rohstoffen Nachfrage nach Energie steigt weiter
Hierzulande ist es zwar etwas ruhiger um die Energiewende geworden, dennoch hat Deutschland bei Energie aus Wind, Wasser, Sonne und Biomasse schon viel erreicht. Rund ein Drittel des erzeugten Stroms stammt bereits aus solchen Quellen und es soll noch mehr werden. In der übrigen Welt ist man längst nicht so weit - im Gegenteil: Die Nachfrage nach Energie aus fossilen Rohstoffen wächst weiter.
Das sagt zumindest die aktuell vom Ölkonzern BP vorgestellte Studie "Energy Outlook". Sie geht davon aus, dass auch auf Sicht der nächsten zwanzig Jahre der Anteil fossiler Rohstoffe (Öl, Kohle, Gas) bei der Energieerzeugung unverändert hoch bei 75 Prozent bleiben wird. Von einer Energiewende hin zu den "Erneuerbaren" kann also im Weltmaßstab keine Rede sein. Der Grund für diese Entwicklung liegt nach Auffassung der Studienautoren in dem wachsenden Energiebedarf in vielen Entwicklungs- und Schwellenländern. Ihr Energieverbrauch steigt mit dem Wirtschaftswachstum im Verhältnis zu den Industrieländern überproportional - eine logische Konsequenz des legitimen Wunsches nach mehr Wohlstand.
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30 Prozent mehr Energiebedarf bis 2035
Erneuerbare Energien scheinen danach auf mittlere bis längere Sicht erst einmal eine "Nebenrolle" zu spielen. Doch ganz so unbedeutend wie es auf den ersten Blick aussieht, sind sie nicht. In der Studie wird davon ausgegangen, dass bis zum Jahr 2035 der weltweite Energiebedarf im Vergleich zu heute um 30 Prozent steigen wird. Die Hälfte des Zuwachses soll immerhin durch saubere Energie abgedeckt werden. Der Anteil der erneuerbaren Energien soll sich in diesem Zeitraum verdreifachen. Sie sind die am schnellsten wachsende Energieerzeugungsart. Dennoch ist es noch ein sehr langer Weg, bis sie die fossilen Brennstoffe als Energiequelle überholt haben werden. Ein weiterer Faktor, der den Anstieg des weltweiten Energieverbrauches bremst, ist der technische Fortschritt, der für mehr Energieeffizienz sorgt. Auch er dürfte sich in den nächsten beiden Jahrzehnten weiter positiv bemerkbar machen.
Von einer Energiewende hin zu den "Erneuerbaren" kann also im Weltmaßstab keine Rede sein."
Energie - der unkalkulierbare Trump-Effekt
Ein Faktor ist in der Studie allerdings noch nicht berücksichtigt: der "Trump-Effekt", eine schwer kalkulierbare Größe. Folgt man den Aussagen des neuen US-Präsidenten, der die Existenz des Klimawandels grundsätzlich infrage stellt, könnten fossile Brennstoffe in der Energieversorgung der Vereinigten Staaten künftig wieder eine größere Rolle spielen. Eine der ersten Maßnahmen Trumps - die Genehmigung von zwei Ölpipelines - deutet genau in diese Richtung. Sollten sich die USA von den international vereinbarten Klimazielen verabschieden und wieder mehr auf Öl, Kohle und Gas setzen, wäre das eine Energiewende der eigenen Art, die nicht ohne Auswirkungen bliebe. Denn die USA sind nach China zweitgrößter Energieverbraucher der Welt.
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