Corona hat allen Fluggesellschaften einen dicken Stich durch die Rechnung gemacht

Problematische Branche Neue Airlines wollen den Markt aufrollen

Corona hat allen Fluggesellschaften einen dicken Stich durch die Rechnung gemacht. Jetzt, wo etablierte Airlines am Boden bleiben müssen, entstehen neue Airlines, die unter den gegenwärtigen Gegebenheiten neue Chancen wittern.

Domhnal Slattery, Chef der Flugzeugleasinggesellschaft Avolon, die ihren Sitz in Dublin hat, ist überzeugt, dass es nach Corona im Fluggeschäft neue Sieger geben wird. Er schätzt, dass sich gegenwärtig etwa 30 neue Fluggesellschaften intensiv auf den Erstflug vorbereiten. Nach Slatterys Prognose werden die Billigflieger in den kommenden Jahren besonders stark wachsen. Für die Flugzeughersteller und Vermieter sind diese neu hinzukommenden Airlines darum zur Zeit sehr interessant. Viele etablierte Fluggesellschaften hatten wegen Corona ihre Bestellungen bei Boeing und Airbus storniert oder die Auslieferung der Flieger verschoben. Die Vermieter bekamen die Krise ebenfalls zu spüren, da viele Kunden ihre Flugzeuge vorzeitig zurückgaben. Jetzt hoffen Avolon & Co., dass diese Maschinen bald wieder bei den Newcomern zum Einsatz kommen.

Günstige Voraussetzungen für die Gründung neuer Airlines:

  • Selten gab es ein so breites Angebot an preisgünstigen Flugzeugen wie zur Zeit.
  • Vor Corona herrschte ein deutlicher Mangel an Personal. Es fehlte an Piloten, Technikern und Flugbegleitern. Weil wegen Corona ein Großteil der Flüge gestrichen werden mussten, waren Entlassungen an der Tagesordnung. Jetzt sind viele der Spezialisten froh, einen neuen Job zu bekommen und akzeptieren auch niedrigere Gehälter.
  • Flughäfen sind an neuen Airlines interessiert. Wer jetzt Verträge schließt, hat bei Preisverhandlungen eine günstige Position und gute Chancen, Nachlass bei den Gebühren zu bekommen.
  • Die Kerosinpreise sind zur Zeit auf einem relativ günstigen Niveau.

Gegenwärtig bereiten sich etwa 30 neue Fluggesellschaften intensiv auf den Erstflug vor."

In welchen Segmenten wollen neue Airlines ihre Dienste anbieten?

Die Pläne der Newcomer sind sehr unterschiedlich. Die Mehrzahl will sich mit ihrem Angebot auf Kurz- und Mittelstrecken fokussieren. Flypop will ab Mitte 2021 Flüge nach Südost-Asien anbieten. Interessant klingen ebenfalls die Pläne der Hotelkette Iberostar. Sie will unter der Marke World2Fly mit einem A350 von Spanien aus Flughäfen in der Karibik und in Lateinamerika ansteuern.

Mit ihren Kurzstrecken-Billigfliegern 'Sun Express Deutschland' und 'Germanwings' ist die Lufthansa gescheitert. Nun will die renommierte Kranich-Airline mit der Tochter Eurowings Discover touristische Langstreckenflüge zu beliebten Ferienzielen anbieten. Es wird also spannend, wenn die Nachfrage nach Reisen wieder anzieht.

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