E-Autos erfreuen sich hierzulande einer massiven staatlichen Förderung

Alternativ denken Nicht immer Elektroautos bevorzugen

E-Autos erfreuen sich hierzulande einer massiven staatlichen Förderung. Im Zeichen der Corona-Krise wurde sie nochmals deutlich aufgestockt. Für neue reine Elektrofahrzeuge gibt es - befristet bis Ende 2021 - bis zu 9.000 Euro Förderung, für Plug-In-Hybride bis zu 6.750 Euro.

Einige Hersteller winken mit zusätzlichen Preisnachlässen und werben aktiv für das E-Auto, das in den vergangenen Jahren eher ein Schattendasein auf deutschen Straßen führte - trotz auch da schon bestehender, nicht ganz so großzügig bemessener Förderung. Ist eine solch einseitige Bevorzugung eines Antriebs vertretbar und wird überhaupt der richtige Weg beschritten? Zweifel sind angebracht.

Keine Entlastung des Stadtverkehrs

Elektromobilität wird vor allem unter Klimaschutz-Gesichtspunkten und wegen des Null-Schadstoffausstoßes propagiert. Allerdings ist die Umweltbilanz der E-Autos weniger positiv, wenn man nicht nur das Fahren, sondern auch die Herstellung betrachtet.

Vor allem die Batterieproduktion benötigt wertvolle Rohstoffe und ist umweltkritisch. Aber auch die Nutzung ist nicht unproblematisch. Elektrofahrzeuge sind typischerweise kleinere Autos, die gerne als Zweitwagen oder als Stadtauto erworben werden. Das legt alleine schon die geringe Reichweite nahe.

Nun ist es aber eigentlich erklärtes Ziel vieler Kommunal- und Verkehrspolitiker, Innenstädte vom Autoverkehr zu entlasten. Die Förderung des E-Autos ist kontraproduktiv, denn sie bewirkt eher das genaue Gegenteil. Mit dem E-Auto bleiben die Innenstädte weiter überfüllt, wenn auch vielleicht mit weniger Schadstoffen und Lärmbelästigung. Dennoch - es gäbe effektivere Wege für "freie" Innenstädte: einen konsequenten Ausbau des ÖPNV oder die Verbesserung von Fahrradwegen.

Die Batterieproduktion benötigt wertvolle Rohstoffe und ist umweltkritisch."

Doppelter Irrtum - gut investiertes geschenktes Geld

Es mutet überhaupt seltsam an, wenn der Staat den Verbrauchern viel Geld dazugeben muss, um sie vom Kauf eines bestimmten Gutes zu überzeugen. Volks- und betriebswirtschaftlich ist ein solches "Geschäftsmodell" verheerend. Es handelt sich auch nicht einfach um "geschenktes Geld". Denn die Kaufprämien stammen letztlich aus Steuermitteln, für die wiederum die Bürger aufkommen und die an anderer Stelle fehlen.

Und das letzte Wort, ob Elektromobilität in ihrer heutigen Form die Antriebstechnik der Zukunft bildet, ist auch noch nicht gesprochen. Viele setzen auf das Wasserstoff- bzw. Brennstoffzellenauto, eine jetzt noch sehr teure, aber vielversprechende Variante des E-Autos. Es könnte sein, dass derzeit viel Geld mit der falschen Schwerpunktsetzung ausgegeben wird - es wäre nicht das erste Mal.

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