Bewertungen sind gang und gäbe, seit das Internet auch kommerziell als Vertriebskanal genutzt wird

Serie Internet: Bewertungen in der Internetwelt Online-Rating

Das Internet ist heute kaum noch wegzudenken. Wohl kaum eine Innovation hat das menschliche Dasein so schnell und grundlegend verändert. Mit dem Siegeszug des World Wide Web haben auch neue Formen der Information und Interaktion Einzug gehalten. Dazu gehört auch das Online-Rating.

Bewertungen sind gang und gäbe, seit das Internet auch kommerziell als Vertriebskanal genutzt wird. E-Commerce ist immer noch ein gigantischer Wachstumsmarkt und längst eine ernste Konkurrenz für den stationären Handel. Das Online-Rating ist dabei neben der bequemen Einkaufsmöglichkeit und den Preisvorteilen ein Faktor, der den Internet-Handel befördert.

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Was andere für gut oder schlecht befinden

Das ist nicht verwunderlich, denn schließlich hat der Kunde im Netz - anders als im Geschäft - nicht die Möglichkeit, die Ware selbst in Augenschein zu nehmen und zu prüfen. Er muss sich im Zweifel auf ein Bild und Angaben im Begleittext verlassen - das ist vielen zu wenig. Online-Bewertungen helfen bei der Urteilsfindung. Was andere User für gut oder schlecht befunden haben, werde auch ich ähnlich einschätzen, lautet dabei der Schluss. Das Online-Rating besitzt zwei entscheidende Vorteile: Es handelt sich um "neutrale" Urteile von Dritten, nicht des Anbieters, was den Bewertungen Authentizität verleiht. Und die Ratings sind simpel: Das Schulnotensystem oder Sterne-Kategorien sind jedem vertraut und unmittelbar nachzuvollziehen. Dass dabei gelegentlich auch manipuliert wird und diese Informationsverdichtung Informationsverlust bedeutet, wird dabei in Kauf genommen. 

Ob Hotels, Reisen, Finanzdienstleistungen oder sonstige Services: Online-Bewertungen sind heute geradezu unverzichtbar. Anbieter, die keine Bewertungsmöglichkeit vorsehen, setzen sich dem Verdacht aus, dass ihr Produkt oder ihre Leistung nicht besonders überzeugend ist. Online-Rating ist ein gewichtiges Marketing-Argument und wird im Rahmen des Empfehlungsmarketings gezielt genutzt. Dabei haben die Bewertungen längst den Bereich von E-Commerce verlassen. Inzwischen wird alles bewertet. Ob die Behandlung beim Arzt, die Vorlesungen des Professors oder der Dienst von Behörden - es gibt kaum etwas, was sich nicht raten lässt.

Online-Bewertungen helfen bei der Urteilsfindung."

Nicht ohne Schattenseiten - der Weg in die Bewertungsgesellschaft 

Wir sind auf dem Weg in die Bewertungsgesellschaft. Das führt zu bemerkenswerten Gewichtsverschiebungen. Es zählt weniger, was oder wer man ist, als wie man von anderen gesehen und bewertet wird. Die Aufmerksamkeit, die "Likes" oder "Dislikes" in sozialen Netzwerken zuteilwird, oder die Betroffenheit bzw. Glücksgefühle, die "Shitstorms" oder "Candystorms" auslösen, sprechen für sich. Bewertungen mögen es in einer immer komplizierteren und unübersichtlicheren Welt leichter machen, sich zu orientieren und zurechtzufinden, sie haben aber auch ihre Schattenseiten. Sie schaffen neue Abhängigkeiten und man sollte sich nicht zum "Sklaven" des Online-Ratings machen.

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