Rauchen führt auch zu Abgrenzungen

Tabakkonzerne mit Problemen Raucher sterben aus

Wenn es um das Thema Drogen und Sucht geht, denken viele zuerst an Heroin, Kokain oder Ecstasy. Rein zahlenmäßig betrachtet gehen die größten Gefahren aber von den Alltagsdrogen Tabak und Alkohol aus. Das zeigt wieder der jüngste Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung. Was das Rauchen betrifft, sind die Geschäftsaussichten für Tabakkonzerne aber eher verhalten.

Kein Suchtmittel führt hierzulande zu so vielen Todesfällen wie der Tabak. Alleine im vergangenen Jahr starben in Deutschland 110.000 Menschen an Erkrankungen, die durch das Rauchen bedingt waren. Keine andere Droge hatte solch verheerenden Wirkungen. Selbst Alkohol reichte mit "nur" 74.000 Toten längst nicht an dieses Niveau heran. Und die gerade mal 1.032 Todesfälle durch illegale harte Drogen erscheinen im Vergleich dazu eher als ein Randproblem. 

Über 100.000 Tote durch Rauchen 

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Trotz gesundheitlicher Aufklärung, Warnhinweisen und gesellschaftlichem Bewusstseinswandel ist der Griff zur Zigarette nach wie vor für viele Deutsche selbstverständlich. Die Werbung der Tabakkonzerne, die auf Gefühle von Abenteuer, Freiheit, Coolness und Freizeitvergnügen setzt, zieht noch immer. Die Wirkung des Stoffes Nikotin tut ein Übriges. Nikotin setzt im Körper kurzzeitig Glückshormone frei, die das Wohlbefinden steigern.

Kaum ein Stoff wirkt dabei so schnell - vom Inhalieren bis zum Effekt dauert es nur Sekunden. Genauso schnell verfliegt das Wohlgefühl aber auch wieder - der Wunsch nach der nächsten Zigarette ist damit vorprogrammiert. Wer sich einmal an das Rauchen gewöhnt hat, tut sich mit dem Aufhören schwer. 

Der Markt schrumpft 

Jeder vierte Deutsche raucht regelmäßig. Immerhin sind die Zahlen rückläufig. 1999 lag der Raucher-Anteil an der Gesamtbevölkerung noch bei 28  Prozent. Besonders erfreulich dabei: bei Kindern und Jugendlichen ist das Rauchen besonders stark zurückgegangen. Hier raucht nur noch jeder Zehnte regelmäßig. Offenbar hat die Zigarette als Symbol für Erwachsensein und Dazugehören an Bedeutung verloren. 

Die gesellschaftlichen Kosten des Rauchens sind immens."

Die Tabakkonzerne können sich über diese Entwicklung nicht freuen. Sie müssen seit Jahren mit rückläufigen Absatzzahlen zurechtkommen. Auch die Perspektiven sind nicht besonders rosig. Die Antiraucher-Kampagnen in den USA und in Europa zeigen auf lange Sicht doch Erfolge. Und strengere Auflagen erschweren das Geschäft zusätzlich. Der Versuch, die Absatzrückgänge über höhere Preise aufzufangen, gelingt dabei längst nicht immer. 

Als international operierende Unternehmen haben die Tabakkonzerne daher in der Vergangenheit versucht, neue Märkte vor allem in Schwellenländern zu erschließen. Die wachsende Bevölkerung in diesen Staaten schien quasi automatisch für mehr Absatz und Umsatz zu garantieren. Doch auch hier sind die Rahmenbedingungen schwieriger geworden. In diesem Jahr soll der Weltmarkt um drei Prozent schrumpfen.

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