Trotz eintrübender Konjunktur Rekorddividenden bei DAX-Unternehmen
Die Konjunktur schwächt sich ab, die lange Aufschwungphase scheint sich dem Ende zu nähern. Und doch schütten die DAX-Konzerne in diesem Jahr Rekorddividenden aus.
Auf 36,5 Milliarden Euro werden in diesem Jahr die Dividendenzahlungen der im DAX notierten Unternehmen ansteigen - das sind immerhin fast drei Prozent mehr als im Vorjahr. In den DAX werden 30 deutsche Unternehmen aufgenommen, die die anspruchsvollen Kriterien des deutschen Standardwertindex erfüllen. Die aktuelle Entwicklung ist umso mehr erstaunlich, als dass sich die Aussichten für die Wirtschaft generell eintrüben - und das trifft auch die deutschen Unternehmen.
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DAX-Konzerne: Dividendenzahlungen auf Rekordniveau
Wie das Beratungsunternehmen EY meldet, steigen die angekündigten Rekorddividenden zwar an, aber sie bewegen sich nach wie vor auf einem stabilen Niveau: Die 36,5 Milliarden Euro entsprechen somit 43,2 Prozent der erwirtschafteten Gewinne der im DAX notierten Unternehmen. Grundsätzlich erfolgt eine Dividendenzahlung immer rückwirkend für das vergangene Geschäftsjahr und in Abhängigkeit vom Ergebnis.
Die Hauptversammlung der Aktiengesellschaften entscheiden darüber. Der relevante Gewinn sank offenbar nach Steuern um zehn Prozent, insgesamt konnten die Unternehmen 84,5 Milliarden Euro Gewinn verbuchen. Trotzdem zahlen 21 der DAX-Konzerne mehr Rendite aus, vier behalten die Höhe der Ausschüttungen bei - nur BMW, Daimler und RWE kürzen die Dividenden für ihre Anteilseigner. Zwei Angaben stehen noch aus, Linde und auch WireCard haben noch keine Aussagen getätigt.
Es darf allerdings bezweifelt werden, dass diese beiden Unternehmen dem Branchenriesen Allianz die Spitzenposition unter den Dividendenzahlern im DAX streitig machen können: Der Versicherungskonzern erhöht die Dividendenauszahlung auf 3,8 Milliarden Euro - das ist ein Zuwachs von neun Prozent. Auf dem zweiten Rang kürzt der Automobilkonzern Daimler seinen Anteilseignern die Dividenden auf weniger als 3,5 Milliarden Euro und somit um elf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die drittplatzierte Deutsche Telekom schüttet 3,3 Milliarden Euro in diesem Jahr aus, rund acht Prozent mehr.
Auf 36,5 Milliarden Euro werden in diesem Jahr die Dividendenzahlungen der im DAX notierten Unternehmen ansteigen."
Aktionäre sollten sich über diesen warmen Regen freuen, der sich wohl im nächsten Jahr kaum fortsetzen dürfte. Die politischen und wirtschaftlichen Risiken steigen für die Unternehmen, die Konjunktur zeigt bereits erste Anzeichen einer Abkühlung.
Bleiben die Unternehmensgewinne weiterhin unter Druck, wird sich das zwangsläufig auf die Dividenden auswirken - die Zahlungen werden dann mit Sicherheit gekürzt.