Die Sparkasse Holstein stellt den Online-Verkauf "vorübergehend" wegen geänderter Rahmenbedingungen 2019 ein

Das kundenfreundlichste Produkt Riester-Sparplan weitgehend eingestellt

Beim Riester-Sparen standen stets Rentenversicherungen im Fokus. Eine andere Variante - der Riester-Banksparplan - führte dagegen eher ein Nischendasein. Aus der Nische könnte demnächst ein Grab werden, denn die Banken bieten das Produkt praktisch nicht mehr an.

Auch zu Hochzeiten war nur jeder zwanzigste Riester-Vertrag ein Banksparplan. An der Attraktivität aus Kundensicht lag es nicht. Der Banksparplan stellte die einfachste und kostengünstigste Form des Riester-Sparens dar. Abschlussgebühren fielen im Gegensatz zu anderen Riester-Produkten nicht an. Und durch die staatliche Förderung konnten selbst bei Nullzinsen positive Renditen erzielt werden.

Den Banken wurde das Angebot zu aufwändig

Für die Banken war und ist das Angebot allerdings wenig lohnend. Sie verdienen an der Vermittlung anderer Riester-geförderter Produkte (Rentenversicherungen, Fonds-Sparpläne, Bausparverträge) besser. Und in der anhaltenden Niedrigzinsphase stellen die im Sparplan angesammelten Einlagen eher eine Last dar. Die Institute haben sonst schon Probleme, das ihnen zufließende Geld rentierlich unterzubringen. Als der Gesetzgeber 2017 für staatlich geförderte Altersvorsorge-Verträge auch noch umfangreiche zusätzliche Produktinformationen einführte, wurde vielen Anbietern der Aufwand zu groß. 

Die meisten Institute stellten daher zum Jahreswechsel 2016/17 den Vertrieb ihrer Riester-Banksparpläne ein. Schon vorher war die Anbieterzahl überschaubar gewesen - in der Regel Institute aus dem Bereich der Volks- und Raiffeisenbanken oder aus dem Sparkassensektor. Nur zwei Institute traten 2017 noch mit einem neu aufgelegten Riester-Banksparplan am Markt an: die Volksbank Mainz und die Sparkasse Holstein. Während die Mainzer das Produkt nur regional anboten, war der Sparkassen-Plan "Holstein VorsorgePlus" sogar bundesweit online zugänglich.

Die meisten Institute stellten zum Jahreswechsel 2016/17 den Vertrieb ihrer Riester-Banksparpläne ein." 

Sparkasse Holstein - das letzte Einhorn?

Jetzt hat die Mainzer Volksbank bekannt gegeben, bei ihrem Produkt ebenfalls den Vertrieb einzustellen - und zwar mit sofortiger Wirkung. Lediglich Alt-Verträge werden fortgeführt. Die Sparkasse Holstein wäre damit "das letzte Einhorn".

Versucht man den Online-Abschluss auf deren Internetseite, erfolgt allerdings die Mitteilung, dass der Online-Verkauf "vorübergehend" wegen geänderter Rahmenbedingungen 2019 eingestellt sei.

Hoffentlich wird daraus kein Dauerzustand.

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