Im Fall SafeInvest 2. KG hätte es sich gelohnt, einen genaueren Blick in den Verkaufsprospekt zu werfen

Den "Beipackzettel" genau lesen! SafeInvest...wenn der Name nur Schall und Rauch ist

In Zeiten niedriger Zinsen sind Anlage-Alternativen besonders gefragt. Doch längst nicht jedes Angebot hält, was es verspricht. Vor allem am sogenannten "Grauen Kapitalmarkt" werden auch Produkte von zweifelhaftem Wert vertrieben. Hier sollte man zumindest zweimal hinschauen und den sogenannten "Beipackzettel", der in diesem Fall vorgeschrieben ist, genau studieren.

Das zeigt sich aktuell am Beispiel der Opalenburg Vermögensverwaltung, die mehrere geschlossene Fonds unter dem Namen "SafeInvest" aufgelegt hat. Anders als es der Name suggeriert, handelt es sich dabei um alles andere als ein sicheres Investment. In die Kritik ist vor allem der geschlossene Fonds "Opalenburg Vermögensverwaltung GmbH & Co. SafeInvest 2. KG" geraten. Der Fonds wurde im Jahre 2009 aufgelegt. Gegen eine Mindestbeteiligungssumme von 4.500 Euro konnten sich Anleger als Kommanditisten beteiligen - eine bei geschlossenen Fonds übliche Konstruktion. Die Mindestlaufzeit der Beteiligung bei SafeInvest 2. KG beträgt 15 Jahre.

Beispiel SafeInvest - alles andere als ein sicheres Investment 

Der Fonds versprach, aus dem eingezahlten Kapital nach und nach ein Immobilienportfolio zu realisieren sowie stille Beteiligungen an Immobilienunternehmen einzugehen. Das Geld sollte jeweils zur Hälfte für beide Zwecke eingesetzt werden. Es wurden hochrentable Investitionsmöglichkeiten in Aussicht gestellt, der Verkaufsprospekt zeigte auf dem Cover die Stadt München - wohl mit Absicht, denn der Münchner Immobilienmarkt gilt als einer der lukrativsten in der Bundesrepublik mit den höchsten Preissteigerungen und Mieten. Die tatsächliche Investitionspolitik sah aber ganz anders aus. Nur etwa 20 Prozent des Fondsvermögens sind in München investiert, ein erheblicher Teil dagegen in Essen, wo Mieten und Preise ein viel niedrigeres Niveau haben. 

23 Prozent des von Anlegern eingezahlten Kapitals  "verschwinden" sofort für Provisionen und Verkaufsaufschläge."

Im Fall SafeInvest 2. KG hätte es sich gelohnt, einen genaueren Blick in den Verkaufsprospekt - den sogenannten "Beipackzettel" - zu werfen. Dann wären Anlegern die Risiken des Investments vielleicht von Anfang an klar gewesen. 69 DIN-A4-Seiten - fast ein kleines Buch - umfasst das Werk. Daraus lässt sich zum Beispiel entnehmen, dass 23 Prozent des von Anlegern eingezahlten Kapitals sofort für Provisionen und Verkaufsaufschläge "verschwinden" - ein unüblich hoher Wert. Auch sonst nennt der Beipackzettel zahlreiche Risiken, die eigentlich eine Warnung vor dem Investment hätten sein können. 

Dubiose Vertriebsmethoden 

In den Verkaufsgesprächen dürften diese Informationen allerdings kaum eine Rolle gespielt haben. Opalenburg bediente sich dazu eines Strukturvertriebs. Die Verkaufsmethoden dieser Branche sind ohnehin umstritten. Im Falle SafeInvest 2. KG wurde aber offenbar ganz besonders dubios agiert - zum Beispiel mit vermeintlichen Bewerbungsgesprächen, die dann plötzlich in einen Fondsverkauf mündeten. Jetzt versucht sich mancher enttäuschte Opalenburg-Anleger von seinem Investment zu lösen, was bei geschlossenen Fonds bekanntlich schwierig ist.

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