Finanzlexikon Schwarzer Montag 1987: Nach −22 % rund +200 %
Ein abruptes Marktsturzereignis mit schneller Stabilisierung und deutlicher Aufwärtsbewegung.
Der Schwarze Montag am 19. Oktober 1987 zählt zu den außergewöhnlichsten Einzelereignissen der Börsengeschichte. An diesem Tag verlor der Dow Jones (traditionsreicher US-Industrieindex mit 30 großen Unternehmen) rund −22 % – der stärkste prozentuale Tagesverlust seit Beginn moderner Marktaufzeichnungen. Trotz des dramatischen Einbruchs erwies sich der Markt als widerstandsfähig. Bereits in den folgenden Jahren stieg der Dow Jones um insgesamt etwa +200 %, eine deutliche Erholung im Verhältnis zum kurzen, aber tiefen Schock.
Auslöser eines ungewöhnlichen Crashs
Schnelle Rückgänge wirken bedrohlich, doch die historische Entwicklung zeigt, dass solche Phasen nicht selten zu den stärksten Aufwärtsbewegungen führen."
Der Crash von 1987 war kein Ergebnis einer Rezession oder eines fundamentalen wirtschaftlichen Zusammenbruchs. Er entstand aus einer Kombination technischer Faktoren, eines überhitzten Marktumfelds und der zunehmenden Nutzung automatisierter Verkaufsprogramme. Diese Programme reagierten auf Kursbewegungen in Echtzeit und lösten Kettenreaktionen aus, die Verkäufe beschleunigten.
Die wirtschaftlichen Fundamentaldaten waren hingegen stabil. Das unterscheidet 1987 von anderen historischen Krisen. Der Einbruch war ein Marktmechanismus, kein Ausdruck eines strukturellen wirtschaftlichen Problems.
Warum der Markt so stark reagierte
Der Crash verdeutlicht, wie schnell psychologische Faktoren und technische Handelssysteme zusammenwirken können. Als Kurse fielen, verstärkten automatische Verkaufsalgorithmen den Abwärtstrend. Die Liquidität trocknete kurzfristig aus. Der Markt geriet in eine Abwärtsspirale, die nur wenige Stunden dauerte, aber global Wirkung zeigte.
Trotz der Heftigkeit war die Reaktion vor allem ein Stimmungs- und Strukturproblem. Die wirtschaftliche Basis blieb intakt, was die anschließende Erholung erleichterte.
Rasche Stabilisierung nach dem Tief
Bereits wenige Tage nach dem Crash stabilisierten sich die Kurse. Regulatoren reagierten, indem sie sogenannte „Circuit Breaker“ einführten – Mechanismen, die bei extremen Bewegungen den Handel unterbrechen sollen. Unternehmen blieben überwiegend profitabel, und der konjunkturelle Rahmen war solide.
Diese Kombination ermöglichte eine zügige Marktberuhigung. In den Monaten und Jahren danach entwickelte sich der Dow Jones kontinuierlich weiter nach oben. Von seinem Tiefpunkt aus legte der Index in den folgenden Jahren etwa +200 % zu. Die Erholung war damit nicht nur vollständig, sondern strukturell verankert.
Warum die Erholung so deutlich ausfiel
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Mehrere Faktoren wirkten zusammen:
- Intakte Wirtschaft: Es gab keine fundamentale Rezession, die die Erholung gebremst hätte.
- Regulatorische Anpassungen: Neue Marktmechanismen verhinderten Wiederholungen ähnlicher Marktdynamiken.
- Starke Unternehmensgewinne: Die realwirtschaftliche Basis blieb solide.
- Geringe Ausgangsbewertung nach dem Crash: Der plötzliche Einbruch schuf attraktive Einstiegspreise.
Der Crash war ein extremes Einzelereignis, kein struktureller Zusammenbruch.
Das erleichterte den Wiederanstieg.
Langfristige Perspektive
Der Schwarze Montag zeigt, dass selbst dramatische Tagesereignisse langfristig oft überraschend geringe Schäden hinterlassen. Märkte sind widerstandsfähiger, als viele in solchen Momenten annehmen. Kurzfristige Überreaktionen können langfristig stabile Erholungsbewegungen ermöglichen, wenn Fundamentaldaten intakt bleiben.
Gleichzeitig verdeutlicht der Crash die psychologische Belastung, die plötzliche Marktbewegungen auslösen können. Schnelle Rückgänge wirken bedrohlich, doch die historische Entwicklung zeigt, dass solche Phasen nicht selten zu den stärksten Aufwärtsbewegungen führen.
Fazit
Der Schwarze Montag 1987 war ein außergewöhnlicher Abschlag von −22 % an nur einem Tag. Doch die anschließenden +200 % über die folgenden Jahre belegen, wie robust Märkte nach Schockphasen sein können. Dieses Ereignis zeigt, dass selbst heftige Einzelrückgänge die Grundlage für deutliche Aufwärtsbewegungen bilden können. Ein Einstieg inmitten dieser Verunsicherung hätte viel Nervenstärke verlangt – und wäre im Nachhinein mit klaren und spürbaren Wertsteigerungen belohnt worden.
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