Aktien spielen heute im weltweiten Wirtschaftssystem eine zentrale Rolle

Gewürzhandel Seit wann gibt es Aktien?

Aktien spielen heute im weltweiten Wirtschaftssystem eine zentrale Rolle. Doch seit wann gibt es diese Wertpapiere, die den Anteil an einem börsennotierten Unternehmen verbriefen?

Wer sich etwas näher mit größeren Unternehmen beschäftigt, stellt schnell fest, dass es sich bei der Mehrzahl um Aktiengesellschaften handelt. Theoretisch kann heute jeder Aktionär werden. Mit dem Einzug des Internets hat sich der Handel mit Aktien weiter vereinfacht. Wenige Klicks genügen, um Anteile an renommierten Unternehmen in der ganzen Welt zu erwerben. Weil das alles so selbstverständlich zu sein scheint, machen sich die wenigsten Gedanken über die Geschichte des Aktienhandels. Der Blick in die Vergangenheit lohnt sich.

Wurzeln der Aktie gehen auf den Gewürzhandel zurück:

  • 1595 wollen Kaufleute aus Amsterdam das Pfefferhandelsmonopol der Portugiesen brechen. Die holländische Compagnie van Verre rüstet drei Kriegsschiffe und ein Handelsschiff aus. Ziel der Expedition war die indonesische Insel Java. Hier befand sich das Zentrum des Gewürzhandels.
  • Die Expedition der Amsterdamer Kaufleute Ende des 16. Jahrhunderts erwies sich aus wirtschaftlicher Sicht als Fehlschlag. Doch die Händler erkannten, dass sie den Portugiesen ernsthaft Konkurrenz machen können, wenn sie genügend Geld für eine starke Hochseeflotte beschaffen.
  • Zunächst wurde unter Amsterdamer Bürgern Geld zur Finanzierung von Handelstouren eingesammelt. Kehrte das Schiff mit den wertvollen Gewürzen zurück, erhielten die Investoren ihr eingesetztes Geld zurück und wurden am Gewinn beteiligt.

1600 / 1602 - Gründung der "Eersten Vereinigden Compagnie op Oost-Indie"

Weil in Amsterdam mehrere Handelskompanien um Investoren warben, waren Konflikte vorprogrammiert. Weil diese den Handel behinderten, schlossen sich die verschiedenen Gesellschaften zur 'VOC' zusammen. Die VOC wurde von der Regierung mit wichtigen Privilegien ausgestattet, und sie erhielt das wertvolle Monopol für den Asienhandel.

Zunächst erhielten die sogenannten Partizipanten Naturalien als Vergütung und wurden darum etwas spöttisch als Pfeffersäcke bezeichnet."

Gleichzeitig wurde die Finanzierung neu organisiert. Um nicht für jede Expedition Gelder einzusammeln, wurde ein fester Kapitalstock aufgebaut. Wer sich an dem Geschäft beteiligen wollte, musste sich für zehn Jahre binden. Die erste verzinste Rückzahlung erfolgte im Jahre 1612. Zunächst erhielten die sogenannten Partizipanten Naturalien als Vergütung und wurden darum etwas spöttisch als Pfeffersäcke bezeichnet.

Später wurden sie bar vergütet. Trotz des hohen Risikos der Handelsschifffahrt lohnte sich die Beteiligung. In den ersten 100 Jahren der VOC lag die Dividendenrendite bei 19 Prozent.

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