In Deutschland führen Bitcoins nach wie vor ein Schattendasein

Das digitale Geld an den Finanzmärkten Sind Bitcoins auch praxistauglich?

Im Jahre 2008 startete mit Bitcoins erstmals eine virtuelle Währung. Zunächst mehr etwas für Internet-Freaks, hat sich das digitale Geld inzwischen zu einem Spekulationsobjekt entwickelt. Notenbanker beobachten die Entwicklung von Bitcoins aufmerksam.

Obwohl es weder Münzen noch Scheine gibt und sich keine Zentralbank um die Geldmenge kümmert, sind Bitcoins ein Handelsgut. In den letzten Tagen erreichten die Kurse geradezu phantastische Höhen. Erstmals wurden für ein Bitcoin im Mai mehr als 2.000 USD oder Euro gezahlt, in der Startphase hatte der Kurs lange am Nullpunkt gedümpelt. Anfangs konnte das Geld überhaupt nicht in andere Währungen getauscht werden.

Nachhaltiger Kursanstieg oder Blase? 

Der jüngste Bitcoin-Boom hat wohl vor allem zwei Ursachen. Anfang April hat Japan das digitale Geld zu einem offiziellen Zahlungsmittel erklärt und ist damit weltweit Vorreiter. Und in den USA gibt es Gerüchte, dass die amerikanische Börsenaufsicht demnächst erstmals einen auf Bitcoins lautenden Indexfonds zulassen könnte. Beide Maßnahmen sind und wären wichtige Schritte, um die Akzeptanz von Bitcoins auf den Finanzmärkten und im internationalen Zahlungsverkehr weiter zu fördern. Das erklärt den Kurs-Hype. 

Ob diese "Spitzenkurse" nachhaltig sind oder eine Blase, muss sich noch erweisen. Es wäre nicht das erste Mal, dass auf einen spektakulären Kursanstieg ein drastischer Kursverfall folgt. Bereits Ende 2013 war der Bitcoin-Kurs auf über 1.100 US-Dollar hochgeschnellt, um dann bis Anfang 2015 fast 80 Prozent dieses Wertes wieder zu verlieren. Die alten Höchststände wurden erst zum Jahreswechsel 2016/2017 erneut erreicht. Seither ist es steil nach oben gegangen. 

Mehr als nur ein Kursrisiko 

Die Unabhängigkeit von Zentralbanken ist ein Argument, das viele Bitcoin-Akteure anzieht. In einer Zeit, in der Notenbanken in großem Umfang mit ihrer Geldpolitik Währungen manipulieren, wächst der Wunsch nach Geld, das frei von solchen Beeinflussungen ist. Ein weiterer Vorteil ist, dass Transaktionen ultraschnell und nahezu ohne Gebühren stattfinden. Grenzen spielen bei Bitcoins keine Rolle. 

Anfang April hat Japan das digitale Geld zu einem offiziellen Zahlungsmittel erklärt und ist damit weltweit Vorreiter." 

Dennoch ist das virtuelle Geld nicht ohne Risiken. Neben dem Kursrisiko gab es in der Vergangenheit mehrfach Pleiten von Internet-Tauschbörsen, auf denen Bitcoins gehandelt wurden - mit Verlusten für Bitcoin-Besitzer. Die Börsen sind auch nicht immer sicher gegen Hacker-Angriffe. Durch solche Attacken wurden bereits größere Bitcoin-Beträge gestohlen. Die Anonymität hat dem virtuellen Geld außerdem den Vorwurf eingetragen, kriminelle Transaktionen und Geldwäsche zu begünstigen.

In Deutschland kaum gefragt 

In Deutschland führen Bitcoins nach wie vor ein Schattendasein. Bisher akzeptieren gerade mal hundert Unternehmen die virtuelle Währung und berichten von einer nur sehr verhaltenen Kundenresonanz. Den Nachweis ihrer Praxistauglichkeit müssen Bitcoins hier erst noch erbringen. Wir dürfen gespannt sein.

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