Sozialwohnungen waren viele Jahre für Investoren uninteressant

Viele Jahre verschmäht Sozialwohnungen wieder attraktiver

Sozialwohnungen waren viele Jahre für Investoren uninteressant. In letzter Zeit findet in diesem Bereich ein Umdenken statt. Wer in öffentlich geförderten Wohnraum investiert, gewinnt gesellschaftliches Ansehen und erzielt sichere Renditen.

Dass es in vielen deutschen Städten für sozial Schwache immer schwieriger wird, bezahlbaren Wohnraum zu finden, liegt unter anderem auch daran, dass der soziale Wohnungsbau für private Investoren jahrzehntelang wenig attraktiv war.  Für den Bau von Sozialwohnungen stellt der Staat zwar Fördermittel bereit, dennoch war dieses Geschäftsfeld für viele Marktteilnehmer in den vergangenen Jahren wenig attraktiv. Die Höhe der Miete für solche Wohnungen wird vom jeweiligen Bundesland vorgeschrieben. Erst nach 20 - 25 Jahren kann der Eigentümer eine marktgerechte Miete verlangen. Das wäre ein Nachteil, der sich durch die staatliche Förderung nicht ausgleichen ließe, war die weit verbreitete Meinung in Investorenkreisen.    

Warum interessieren sich Investoren wieder verstärkt für den sozialen Wohnungsbau?

  • Immobiliengesellschaften wollen durch den Bau von Sozialwohnungen beweisen, dass sie gesellschaftliche Verantwortung übernehmen.
  • Privates Geld sucht nach Anlagemöglichkeiten. Dieses Kapital sollte aktiviert werden, um ein drängendes gesellschaftliches Problem zu lösen.
  • Die Investition in den sozialen Wohnungsbau verspricht planbare Mieteinnahmen und einen sicheren Cashflow.
  • Wohnungsbaugesellschaften kommen am sozialen Wohnungsbau nicht vorbei, weil immer mehr Kommunen bei Neubauvorhaben eine Quote an Sozialwohnungen vorschreiben.
  • In vielen Städten wird die Rendite für frei finanzierte Wohnungen durch Mietpreisbremsen oder Mietendeckel zunehmend begrenzt.

Gutes Image und sichere Rendite

Nachhaltigkeit spielt für viele Anleger eine immer größere Rolle. Auf diesen Trend reagieren Fondsgesellschaften und andere Markteilnehmer und bemühen sich, ihr Image aufzupolieren. Vom Engagement für den sozialen Wohnungsbau  erhoffen sie einen ESG-Bonus. Die drei Buchstaben stehen für drei wichtige Aspekte der Nachhaltigkeit: Environment (Umwelt), Social (Soziales) und Governance (korrekteUnternehmensführung).

Wer in öffentlich geförderten Wohnraum investiert, gewinnt gesellschaftliches Ansehen und erzielt sichere Renditen."

Doch auch aus wirtschaftlicher Sicht gilt eine Investition in Sozialwohnungen heute als vorteilhaft. In Corona-Zeiten zeigte sich, dass diese Geldanlage krisensicher ist. Viele Mieter von Sozialwohnungen beziehen Transferleistungen. Mietstundungen wegen Corona gab es darum in diesem Wohnungsbestand deutlich weniger als in anderen Wohnungsbeständen.

Investoren rechnen bei Sozialwohnungen mit einer Rendite von 2,5 bis 3,5 Prozent. Die Höhe der Renditen im frei finanzierten Wohnungsbau hingegen wird zunehmend unkalkulierbarer, da immer mehr Kommunen drastisch in die Mietpreisbildung eingreifen.

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