Kurzfristig kann die Steuerreform zu Belastungen führen

Gravierende Auswirkungen Trumps Steuerreform

Die Steuerreform ist die bisher wichtigste Maßnahme, die Donald Trump in seiner gut einjährigen Amtszeit als US-Präsident verwirklichen konnte. Schon kurze Zeit nach dem Inkrafttreten der Reform zeigen sich spürbare Effekte in den Unternehmensbilanzen - allerdings nicht nur positive.

Auf lange Sicht werden Unternehmen, die in den USA aktiv sind, von der Steuerreform profitieren. Schließlich ist die Absenkung des Körperschaftsteuersatzes von bisher 35 Prozent auf nunmehr 21 Prozent ein Herzstück des Gesetzeswerks. Weniger "Einkommensteuer" für Unternehmen bedeutet automatisch mehr Gewinn nach Steuern. Diese Entlastung wird sich jedoch erst im nächsten Jahresabschluss und in den Folgejahren bemerkbar machen.

Deutsche Bank muss 1,4 Mrd. Euro abschreiben 

Kurzfristig kann die Steuerreform zu Belastungen führen. Das mussten einige Unternehmen wie die Deutsche Bank schon leidvoll erfahren. Deutschlands führendem Geldhaus hat Trumps Maßnahmenpaket erst einmal einen herben Verlust beschert. Auch bei anderen Konzernen sind die Auswirkungen durchaus unterschiedlich. Neue Regeln bei Abschreibungen und Verlustvorträgen, die Besteuerung des Vermögens ausländischer Töchter von US-Unternehmen und einige Maßnahmen mehr sind dafür verantwortlich. 

Bei der Deutschen Bank führte eine Neubewertung von Verlustvorträgen zum aktuellen Minus. Durch die Absenkung des Körperschaftsteuersatzes sind Verlustvorträge "weniger wert" geworden, weil bei einem niedrigeren Steuersatz der Steuerspareffekt sinkt. Das führt zu Abschreibungsbedarf. Banken sind besonders betroffen, da die Institute vielfach noch hohe Verlustvorträge aus Zeiten der Finanzkrise vor sich herschieben. Die Deutsche Bank musste zum Beispiel 1,4 Milliarden Euro abschreiben. Andere deutsche Unternehmen sind ebenfalls berührt, wenn auch nicht so stark. Thyssenkrupp muss 100 Mio. Dollar abschreiben, Heidelberger Druck 25 Mio. Euro. 

Unter dem Strich zahlt sich Trumps Steuerreform für die Unternehmen aus."

Unter dem Strich zahlt sich die Reform aus 

Auch den IT-Giganten Apple und Microsoft bringt die Trump'sche Steuerreform zunächst heftige Steuerzahlungen. Hier wirkt sich die Vermögensbesteuerung der Auslandstöchter gravierend aus. In der Vergangenheit hatten die Unternehmen massiv Gewinne und Vermögen ins Ausland verlagert, um Steuern zu sparen. Apple muss deswegen jetzt 38 Mrd. Steuern zusätzlich zahlen, Microsoft 13,8 Mrd. Dollar. 

Etwas Tröstliches haben die Steuerbelastungen. Es handelt sich ganz überwiegend um Einmal-Effekte, die unabhängig vom Geschäftserfolg sind. Die Steuerentlastungen wirken dagegen dauerhaft und führen zu einer nachhaltigen Gewinnsteigerung. Unter dem Strich zahlt sich Trumps Steuerreform für die Unternehmen aus.

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