ETF und Indexfonds werden im allgemeinen Sprachgebrauch oft gleichgesetzt

Im Sprachgebrauch oft gleichgesetzt Unterschiede zwischen ETF und Indexfonds

ETF und Indexfonds werden im allgemeinen Sprachgebrauch oft gleichgesetzt. Beide Fondsarten verfolgen das Ziel, einen Index nachzubilden. Doch es gibt Unterschiede, die für Anleger von Bedeutung sind.

ETF (Exchange Traded Funds / börsengehandelte Fonds) sind bei Anlegern sehr beliebt. Weil ETFs Indizes nachbilden, hat sich umgangssprachlich die Bezeichnung Indexfonds für diese  Anlageform etabliert. Nach Angaben des Analysehauses Morningstar beträgt das Investitionsvolumen in ETFs allein in Europa mehr als 900 Milliarden Euro. Noch größer ist das Anlagevolumen in Indexfonds, die nicht an der Börse gehandelt werden und darum keine ETFs sind. Hinsichtlich der Kosten für den Anleger gibt es für die Anleger zwischen beiden Fondsarten keine deutlichen Unterschiede, wie Vanguard 2019 feststellte. Die durchschnittliche Kostenquote liegt demnach bei 0,25 Prozent (Indexfonds) beziehungsweise 0,3 Prozent (ETFs). Doch wo liegt der eigentliche Unterschied?

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Die wichtigsten Unterschiede:

  • ETFs werden an der Börse gehandelt. Die Abwicklung der Transaktionen erfolgt über einen Market Maker. Der Preis wird fortlaufend gebildet.
  • Indexfonds werden über die Fondsgesellschaft abgewickelt. Der Nettoinventarwert (Net Asset Value, NAV)  wird einmal täglich berechnet. Zu diesem Wert können Anleger Anteile kaufen beziehungsweise verkaufen.
  • Beim Kauf oder Verkauf von ETFs trägt jeder Anleger die Handelskosten, die für seine Transaktionen anfallen.
  • Beim klassischen Fonds verringern die Handelskosten das Fondsvermögen. Dadurch sinkt der NAV. Das heißt, alle Anteilseigner werden belastet.

Handel von ETF

Beim Handel von ETFs spielt der Market Maker eine zentrale Rolle. Seine Aufgabe ist es, Käufe und Verkäufe auszugleichen. Um dieses Ziel zu erreichen, nimmt er Fondsanteile vorübergehend in seinen Bestand. Das hat den Vorteil, dass ETFs börsentäglich fortlaufend ab einem Stück gehandelt werden können. Die Preisbildung orientiert sich an einem fortlaufend errechneten indikativen NAV. Wird der Kauf- oder Verkaufsdruck zu hoch, weicht der Börsenkurs vom indikativen NAV ab. Dann muss der Market Maker vom Emittenten der ETFs Fondsanteile anfordern beziehungsweise aus seinem Bestand zurückgeben.

Die durchschnittliche Kostenquote liegt bei 0,25 Prozent (Indexfonds) beziehungsweise 0,3 Prozent (ETFs)."

Was Anteilseigner über das Swingpricing wissen sollten

Um die Anteilseigner von Indexfonds nicht unnötig mit Kosten zu belasten, arbeiten einige Fondsgesellschaften mit dem Swingpricing.

Das heißt: Bei hoher Nachfrage nach Fondsanteilen wird der NAV angehoben, bei starkem Abgabedruck sinkt der NAV künstlich. Hinweise zum Swingpricing finden Sie im jeweiligen Prospekt.

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