IW-Studie stellt fest Verfügbare Einkommen steigen
Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) präsentierte neue Zahlen, die vor allem für ältere Menschen einen Einkommenszuwachs belegen. Gleichzeitig werden die Auswirkungen der Lohnzurückhaltung deutlich - Erwerbstätige kommen schlechter weg.
Über drei Jahrzehnte reichen die Analysen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), die sich mit den Einkommen der unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen befassten. Am besten schnitten die 65- bis 74-Jährigen in den alten Bundesländern ab, sie verbuchten seit der Mitte der 80er Jahre einen Einkommenszuwachs von 52 Prozent. Was zunächst nach viel klingt, bedeutet unter dem Strich allerdings nur reichlich 1,7 Prozent pro Jahr. Bei der Betrachtung der unter 45-Jährigen sieht das Ergebnis deutlich schlechter aus: Die 21 bis 31 Prozent Zuwachs relativieren sich auf die Zeitspanne betrachtet auf ein beschämendes Maß.
Das IW bestätigt dann auch, dass bei aller Verbesserung der Einkommenssituation der Ruheständler das Altersarmutsrisiko steigt."
Armutsgefahr trifft jüngere Menschen noch stärker
Das IW bestätigt dann auch, dass bei aller Verbesserung der Einkommenssituation der Ruheständler das Altersarmutsrisiko steigt: Der Anteil der im Alter auf Grundsicherung Angewiesenen stieg von 2,2 Prozent im Jahr 2005 auf 3,1 Prozent im Jahr 2015. Trotzdem gehören nur noch 19 Prozent (2014) der Rentenbezieher zum untersten Einkommensdrittel - im Vergleich dazu waren es 1984 noch rund 30 Prozent. Diese Entwicklung ist jedoch nicht der gesetzlichen Rente geschuldet, sondern der verstärkten Vorsorge mit Instrumenten der betrieblichen und privaten Altersversorgung sowie der verstärkten Berufstätigkeit der Frauen.
Erschwerend kommt hinzu, dass bei den 65- bis 74-Jährigen in den neuen Bundesländern die Erwerbszeiten vor 1989 weniger schwer ins Gewicht fallen, da diese Rentenansprüche nicht mehr so großzügig angerechnet wurden. Unter dem Strich lässt sich aber festhalten, dass von den unter 65-Jährigen mittlerweile fast zehn Prozent auf Grundsicherung zurückgreifen müssen. Dass aus dieser Situation zwangsläufig Altersarmut resultiert, liegt auf der Hand. Dem Thema soziale Gerechtigkeit gebührt demzufolge nicht ohne Grund Aufmerksamkeit: Angesichts der minimalen Einkommenssteigerungen bei den Erwerbstätigen und dem Absinken des gesetzlichen Rentenniveaus sind die Probleme vorprogrammiert.