Irren ist menschlich und bei Prognosen normal Vorhersagen und die Trefferquote
Wie sehr Prognosen und Vorhersagen daneben liegen können, zeigt sich gerade in diesen Tagen, da es mal wieder sehr turbulent an den Börsen zugeht und der DAX binnen kürzester Zeit seinen gesamten Jahresgewinn 2015 verspielt hat. Die meisten Experten hätten das noch zum Jahreswechsel kaum für möglich gehalten.
Was die Zukunft betrifft, gilt nur eine Aussage als gewiss: dass sie nicht sicher vorhersehbar ist. Die Realität entwickelt sich nach ihren eigenen Gesetzen. Dabei scheint es ein urmenschliches Bedürfnis zu sein, erfahren zu wollen, was die Zukunft bringt. Bereits in der Antike gab es dafür spezielle "Prognose-Institute" wie das Orakel von Delphi und andere. Deren nebulöse Vorhersagen konnten den Vergleich mit heutigen "Vorhersage-Experten" durchaus aushalten, was die Trefferquote betrifft.
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Befriedigung eines urmenschlichen Bedürfnisses
Eigentlich erstaunlich, werden doch heute häufig komplexe Modelle und mathematisch-statistische Analysen für Prognosen eingesetzt. Das gilt insbesondere, wenn es um zukünftige Entwicklungen in der Wirtschaft und auf den Finanzmärkten geht. Pythia arbeitete dagegen noch mit Dämpfen aus einer Spalte, die sie in Trance versetzten. Einen Schub hat die "Vorhersage-Industrie" zweifelsohne durch die moderne Computertechnik erhalten. Dadurch wurde es möglich, große Datenmengen für Berechnungen zu verarbeiten und dabei eine Vielzahl an Zusammenhängen und Variablen zu berücksichtigen.
...mit zweifelhaften Ergebnissen
Auch die Methodik ist immer ausgefeilter geworden. Genutzt hat dies vergleichsweise wenig. Die Erfahrung zeigt, dass selbst ausgewiesene Experten, die ihre Vorhersagen auf Basis fundierter Analysen treffen, oft daneben liegen und sich korrigieren müssen. Daneben gibt es eine Vielzahl selbsternannter "Prognostiker", denen es eher um Aufmerksamkeit mit spektakulären "Weissagungen" geht als um Treffsicherheit. Dabei erzielen seit jeher unheilvolle Vorhersagen mehr Interesse als gute Prognosen. Von diesem Prinzip leben "Crash-Propheten".
Was die Zukunft betrifft, gilt nur eine Aussage als gewiss: dass sie nicht sicher vorhersehbar ist."
Überlegene Strategie: auf Prognosen verzichten
Die moderne Finanztheorie hat daraus die Konsequenz gezogen und sich längst von der Prognose verabschiedet. Ihre Empfehlung geht dahin, Risiken zu diversifizieren, anstatt sie vorhersehen zu wollen. Risikodiversifikation gelingt ganz einfach, indem Anleger darauf verzichten, nur bestimmte Wertpapiere oder Aktien zu erwerben, sondern möglichst breit zu streuen. Dazu ist nicht einmal ausgeprägtes Finanzwissen erforderlich. Die Streuung hat den positiven Effekt, dass sich ein Teil des Risikos der Einzelanlagen gegenseitig aufhebt. Das Risiko des Gesamtportfolios ist dadurch niedriger als die Summe der Einzelrisiken.
Eine sichere Erkenntnis
Gleiche Renditeerwartung bei niedrigerem Risiko oder mehr Rendite bei gleichbleibendem Risiko - das sind Perspektiven, die eigentlich jeden Anleger überzeugen müsste. Der Vorteil dabei ist, die Risikodiversifikation kommt ganz ohne Prognosen aus. Ihre Resultate beruhen alleine auf mathematisch-statistischen Gesetzmäßigkeiten und sind insofern sicher.
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