Unzählige Unterrichtsstunden fallen in Deutschland Jahr für Jahr wegen akuten Lehrermangels aus

Bildung ist so wichtig Warum ist der Lehrerberuf so unattraktiv?

Unzählige Unterrichtsstunden fallen in Deutschland Jahr für Jahr wegen akuten Lehrermangels aus. Eltern und Schulleiter fragen sich, warum sich zu wenige für den Lehrerberuf entscheiden.

Noch vor wenigen Jahrzehnten hatte der Lehrerberuf ein hohes Prestige. Zusammen mit dem Pfarrer und Apotheker zählte der Lehrer - insbesondere in Kleinstädten und auf dem Lande - zu den Honoratioren der Gemeinde. Warum hat dieser Beruf in Deutschland seine Attraktivität offensichtlich eingebüßt? An der Besoldung liegt es nicht, denn diese ist deutlich höher als in fast allen Ländern. Trotz der guten Entlohnung bleiben an vielen Schulen Stellen über längere Zeiträume hinweg unbesetzt. Die Leidtragenden sind die Schüler.

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Bei genauerer Untersuchung lassen sich mehrere Gründe für den Mangel an Lehrern identifizieren:

  • Das deutsche Bildungssystem bietet der Lehrerschaft kaum Karrierechancen.
  • Lehrer werden zunehmend durch zeitraubende Verwaltungsarbeiten belastet.
  • Viele klagen, dass die Auseinandersetzungen mit Eltern und respektlosen Schülern immer schwieriger werden.   

Schlechte Bezahlung dürfte kein Grund für den Lehrermangel sein

Kürzlich legte die OECD (Organisation for Economic Co-operation and Development beziehungsweise Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) den Bericht "Bildung auf einen Blick" vor. Dort wird unter anderem festgestellt, dass Lehrer in Deutschland im Durchschnitt ein Jahresgehalt von etwa 76.500 Euro beziehen. Zum Vergleich: Das sind rund 23.800 Euro mehr als im OECD-Durchschnitt. Lediglich in Luxemburg werden Lehrer besser bezahlt.

Fehlende Karrierechancen?

Auffällig ist, dass der Unterschied zwischen den unteren und obersten Besoldungsstufen in Deutschland minimal ist. Im Klartext heißt das, dass die Bereitschaft mehr zu arbeiten oder besonders guten Unterricht zu erteilen, vom Arbeitgeber kaum honoriert werden kann.

Die fehlenden Aufstiegschancen sind einer der Gründe, warum sich ehrgeizige Abiturienten für andere Ausbildungen und Tätigkeitsfelder entscheiden."

Ausbildung und Bedarf sind nicht im Gleichgewicht

Zu viele Lehrer oder Lehrermangel - zwischen diesen beiden Extremen schwankt unser Bildungssystem. Offensichtlich gibt es nicht nur in der Wirtschaft 'Schweinezyklen'. Mangelt es an Lehrern, fahren die Hochschulen die Zahl der Ausbildungsplätze hoch. Haben diese Studenten ihre lange Ausbildung abgeschlossen, ist es schwierig, eine freie Stelle zu finden.

Das ist zur Zeit jedoch nicht das Problem. Gegenwärtig werden an vielen Schulen Quereinsteiger eingestellt, um den Unterricht abzusichern. Diese haben jedoch keine vollwertige Ausbildung absolviert.

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