Nicht ständig die Nachrichten vom aktuellen Börsengeschehen verfolgen

Thomas Grüner Wieder mehr Volatilität?

Das aktuelle Börsenjahr zeichnet sich durch eine sehr geringe Volatilität aus. Viele Anleger werden deswegen unruhig und meinen, das sei die Ruhe vor dem Sturm.

Die Volatilität ist einer der Parameter, die viele Investoren stets im Blick haben. Ganz allgemein gibt dieser Wert an, wie stark bestimmte statistische Größen um einen Mittelwert schwanken. An der Börse beispielsweise interessieren sich die Beteiligten dafür, wie stark die Abweichungen vom längerfristigen Durchschnittspreis der Aktien ausfallen. Die Volatilität wird gelegentlich auch als Risikokennzahl bezeichnet, da sie ein Maß für die Unsicherheit an den Märkten ist.

Wie entwickelte sich die Volatilität in der jüngsten Vergangenheit?

  • 2024 war bisher ein sehr ruhiges Jahr an den Börsen der Welt. Der MSCI World Index wies von Januar bis Mitte Juni nur an zehn Handelstagen Schwankungen von mehr als einem Prozent auf. Das sind knapp neun Prozent der Handelstage.
  • Der langjährige Durchschnitt der Tage mit stärkeren Schwankungen (von 1980 bis heute) liegt bei etwa 18 Prozent.
  • Lediglich im April 2024 gab es kurzeitig einen größeren Kursrücksetzer um 5 Prozent.

Niedrige Volatilität - ein Grund zur Sorge?  

Schwanken die Kurse sehr stark, zerrt das an den Nerven der meisten Anleger. Jetzt hingegen werden einige Börsianer wegen der langanhaltend niedrigen Volatilität nervös. Sie befürchten, dass das die Ruhe vor dem Sturm sein könnte. Thomas Grüner, der Gründer der Vermögensverwaltung Grüner Fisher Investments, weist darauf hin, dass nach Zeiten niedriger Volatilität nicht zwangsläufig eine Phase besonders starker Kursschwankungen zu erwarten sei. Er weiß aus Erfahrung, dass sich der Zeitablauf solcher Entwicklungen nicht vorhersagen lässt.

Schwankungen der Kurse sind normal. Das muß man als Investor akzeptieren und darf nicht in Panik verfallen."

Mentale Vorbereitung auf Marktänderungen ist das A und O

Grüner vertritt die Auffassung, dass es nahezu unmöglich sei, durch perfektes Timing Volatilitätsveränderungen für die Erzielung überdurchschnittlicher Renditen auszunutzen. Entscheidend für den Erfolg sei vielmehr ein langer Atem bei der Geldanlage. Er rät, sich mental mit dem Thema auseinanderzusetzen. Schwankungen der Kurse seien normal. Das müsse man als Investor akzeptieren und dürfe nicht in Panik verfallen.

Wer seine Emotionen nicht unnötig schüren wolle, solle nicht ständig die Nachrichten vom aktuellen Börsengeschehen verfolgen. In diesem Zusammenhang wird gern Altmeister André Kostolany zitiert: Er empfahl Aktien zu kaufen und Schlaftabletten zu nehmen.

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