Die Überlegenheit des aktiven oder passiven Investierens wird häufig kontrovers diskutiert

Warren Buffett und Ted Seides 10 Jahre aktiv-passiv-Wette

Die Überlegenheit des aktiven oder passiven Investierens wird häufig kontrovers diskutiert. Dabei kommt viel Theorie zur Sprache. Vor zehn Jahren wollte es Investment-Legende Warren Buffet einmal anders machen. Er ging mit Investmentberater Ted Seides eine Wette ein.

Gewettet wurde, ob es Seides gelänge, mit Hilfe einiger besonders guter Hedgefonds den Markt dauerhaft zu schlagen. Buffett behauptete, dass das nicht möglich sei, Seides hielt dagegen. Der "Markt" wurde dabei durch einen von Buffet ausgewählten Indexfonds mit S&P 500-Bezug repräsentiert. Ted Seides wählte dagegen fünf Hedgefonds aus. Für die Wette zählte deren Ergebnis-Durchschnitt. Unmittelbar vor der Finanzkrise startete das Experiment im Jahre 2007. Jetzt - nach gut einer Dekade - kann Bilanz gezogen werden.

Investieren in turbulenten Börsenzeiten

Schaut man auf die letzten zehn Jahre, gab es durchaus turbulente Börsenzeiten. Die Finanzkrise, die erst 2008 so richtig akut wurde, führte zwischenzeitlich zu tiefen Kurseinbrüchen. Der S&P 500 erreichte im Februar 2009 einen Tiefpunkt. Danach ging es zwar relativ zügig erneut aufwärts. Die Kurse vor der Finanzkrise wurden aber erst in der ersten Jahreshälfte 2013 wieder übertroffen. Seither zeigte die Kursentwicklung steil nach oben. Die wirtschaftliche Erholung in der Obama-Ära und die mit Donald Trump verbundenen Hoffnungen stimulierten trotz mancher Unsicherheiten die Kurse. Seit dem Jahreswechsel 2017/18 scheint dieser Aufwärtstrend allerdings gestoppt zu sein. Die Angst vor steigenden Zinsen macht sich wieder stärker bemerkbar. 

Buffet gewinnt die Wette überragend 

Buffets Indexfonds vollzog diese Entwicklung mit schöner Regelmäßigkeit mit. Im Endergebnis wurden nach zehn Jahren aus einem investierten Dollar 2,26 US-Dollar - mehr als eine Verdoppelung des Wertes. Die durchschnittliche Rendite pro Jahr lag bei 8,5 Prozent. Darüber kann man sich nicht beschweren. Dabei erzielte der Indexfonds in fast jedem Jahr einen Wertzuwachs. Nur im Krisenjahr 2008 ging es steil nach unten. Der Fonds verlor 37 Prozent seines Wertes. Aus heutiger Sicht nur eine Episode. 

Im Endergebnis wurden bei Warren Buffett nach zehn Jahren aus einem investierten Dollar 2,26 US-Dollar - mehr als eine Verdoppelung des Wertes." 

Die Hedgefonds schnitten im Vergleich dazu wesentlich schlechter ab. Hier wurden im Schnitt aus einem Dollar nach zehn Jahren nur 1,38 US-Dollar. Die durchschnittliche Jahresrendite erreichte gerade 3,3 Prozent - nicht einmal halb so viel wie beim Indexfonds. Die Underperformance im Vergleich zum Indexfonds lag damit bei 39 Prozent. 

Selbst der beste der fünf Hedgefonds schaffte es nur auf 6,5 Prozent Rendite. Mit 1,88 Dollar Endvermögen blieb er immer noch 17 Prozent unter dem Schlusswert des Indexfonds. 

Nur 2008 waren die Hedgefonds besser 

Dieses schlechte Ergebnis überrascht insofern, als die heftigen Kursturbulenzen eigentlich für Hedgefonds eine gute Handlungsgrundlage boten. Tatsächlich performten die Fonds 2008 durchweg besser als der Indexfonds, das heißt sie verloren nicht ganz so viel. Die darauf folgende Kurserholung konnten sie aber nicht in einen Erfolg ummünzen.

Auch wenn der gewählte Zeitraum nur ein "Ausschnitt" ist, das Ergebnis spricht für passives Investieren.

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