Wegen der drohenden Rezession raten einige Experten, den Anteil an Aktien im Portfolio zu reduzieren

Goldman Sachs Aktien halten!

Wegen der drohenden Rezession raten einige Experten, den Anteil an Aktien im Portfolio zu reduzieren. Goldman Sachs sieht das anders.

Sharmin Mossavar-Rahmani ist Leiterin der Investment Strategy Group des weltweit tätigen Investmentbanking- und Wertpapierhandelsunternehmens Goldman Sachs. In einem Pressegespräch äußerte sich die Chefstrategin zur aktuellen Situation. Sie rät Anlegern eindringlich, jetzt nicht in Panik zu verkaufen. Mit dieser Meinung steht sie im Widerspruch zu vielen anderen Fachleuten, die Anlegern aktuell die Verringerung des Aktienanteils im Portfolio empfehlen.  

Sie begründet diese Empfehlung folgendermaßen:

  • In den USA liegt die Wahrscheinlichkeit, dass 2022 eine Rezession kommt, bei 45 Prozent. In den beiden nächsten Jahren wächst dieser Wert auf 65 bis 75 Prozent.
  • Die Märkte haben diese Gefahr bereits eingepreist.

Situation in den USA

Aus technischer Sicht befindet sich die USA bereits in einer Rezession, da sich die Wirtschaftszahlen in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen rückläufig entwickelten. Die Fachleute von Goldman Sachs orientieren sich bei ihren Einschätzungen bevorzugt an der Definition des National Bureau of Economic Research. Nach dieser Definition liegt eine Rezession vor, wenn die gesamte Wirtschaft über mehrere Monate hinweg von einer negativen Entwicklung betroffen ist. Noch ist die wirtschaftliche Situation in den Vereinigten Staaten nicht dramatisch. Im Vergleich zu anderen Ländern ist die Nachfrage nach Konsumgütern recht hoch und der Arbeitsmarkt ist stabil. Im Januar 2022 erreichte der S&P 500  sein Allzeithoch. Seitdem gingen die Kurse stark zurück. Mit einem Stand von 3.600 Punkten verlor der Index rund 25 Prozent.

Nach Ansicht von Goldman Sachs spiegelt sich eine milde Rezession bereits in den Kursen wider."

Chefstrategin bleibt optimistisch

Sollte sich die Stimmung weiter verschlechtern, wäre bis zum Ende des nächsten Jahres ein weiterer Kursrückgang um 7 Prozent möglich. Dieses Szenario schätzen die Fachleute von Goldman Sachs jedoch als recht unwahrscheinlich ein.

Im Gegenteil: Sie sind optimistisch, dass die Wirtschaft der USA im kommenden Jahr nominal um 5,5 Prozent wächst und die Unternehmen, die im S&P 500 gelistet sind, ihre Gewinne um vier bis sechs Prozent steigern. Für den S&P 500 würde das ein Anstieg auf 4500 bis 4600 Punkte bedeuten. Das wäre ein Plus von rund 17 Prozent.

 

 

Autor: Reiner Braun, Braun Finanzberatung GmbH & Co. KG Bamberg, www.braun-finanzberatung.de

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