Aktiv mit Vorteilen Aktive Fondsmanager haben Corona gut gemeistert
Das Pandemie-Jahr 2020 war durch heftige Kursturbulenzen gekennzeichnet. Erst brachen die Börsenkurse Corona-bedingt dramatisch ein, dann setzte ein schneller Erholungsprozess ein. Für aktive Fondsmanager war das eine ideale Situation. Sie konnten überdurchschnittlich performen.
Das zeigt eine Analyse des Indexanbieters S&P Dow Jones Indices. Allerdings handelt es sich wohl eher um eine kurzzeitige Erfolgsstory. In der weiteren Entwicklung bestätigt sich eher die Auffassung, dass aktive Fonds Mühe haben, ihre jeweilige Benchmark zu übertreffen.
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Aktiv funktioniert kurzzeitig bei hoher Volatilität und Nebenwerten
Doch zunächst zu den Erfolgsdaten. Im ersten Halbjahr 2020 konnten 58 Prozent der Fondsmanager bei Euro-basierten Fonds mit europäischem Aktien-Fokus den Vergleichsindex S&P Europe 350 schlagen. Ab dem zweiten Halbjahr, als die Kurse durchweg wieder anzogen, schwächte sich dieses "Erfolgsbild" allerdings ab. Hier gelang nur noch 30 Prozent eine Outperformance.
Besonders gut funktionierte aktives Fondsmanagement jenseits der gängigen Börsenwerte - zum Beispiel mit Blick auf den britischen Aktienmarkt. Im ersten Halbjahr 2021 schafften es fünf von sechs britischen Small-Cap-Fonds, den Vergleichsindex zu übertreffen. Bei britischen Large- und Mid-Cap-Fonds war das nur bei gut der Hälfte der Fonds der Fall.
Und noch eins zeigt die Analyse: in Zeiten heftiger Kursschwankungen sind Über- und Underperformance deutlicher ausgeprägt als in Zeiten mit stabilerer und gleichmäßiger Entwicklung. Bei den Europa-Aktienfonds lag der durchschnittliche Ergebnis-Abstand zwischen den besten und den schlechtesten aktiven Produkten im ersten Halbjahr 2020 bei 8,1 Prozentpunkten. Danach - als die Kurse sich durchweg erholten - halbierte er sich fast auf 4,2 Prozentpunkte.
Besonders gut funktionierte aktives Fondsmanagement jenseits der gängigen Börsenwerte."
Auf lange Sicht sehr oft enttäuschend
Auf lange Sicht sind die Resultate aktiven Fondsmanagements überwiegend enttäuschend. Auf zehn Jahre betrachtet ist in jeder untersuchten Kategorie nie mehr als der Hälfte der Fondsmanager gelungen, besser als der Vergleichsindex abzuschneiden. Im Gegenteil: der Anteil der Outperformer lag im Schnitt unter 20 Prozent. Besonders schwach zeigten sich globale Aktienfonds auf Euro-Basis - nur 2 Prozent der Fondsmanager performten hier überdurchschnittlich.
Damit bestätigt sich einmal mehr die Ansicht, dass man bei Fondsinvestment mit langfristiger Perspektive, breiter Risikostreuung und für systematischen Vermögensaufbau eher auf passives Investieren mittels ETFs setzen sollte. Diese Fonds schneiden vielfach nicht schlechter ab als aktive Fonds, sind aber wesentlich kostengünstiger.
Ich glaube, dass die Zusammenarbeit mit motivierten Menschen auf beiden Seiten zusätzliche Energie freisetzt