Nicht Händler, sondern Datenunternehmen Amazon Web Services boomt
Seit seiner Gründung im Jahre 1994 hat sich Amazon längst zu einem der führenden Internet-Unternehmen der Welt entwickelt. Heute ist es - gemessen am Börsenwert - nach Apple mit 765 Mrd. Dollar die Nummer 2 am US-Aktienmarkt. Selbst Microsoft kann da nicht mehr mithalten.
Interessant dabei - Amazon verdient sein Geld immer weniger mit seinem klassischen Geschäft, dem Online-Buchhandel. Es sind heute vor allem abgeleitete und weiterentwickelte Dienste, die das Wachstum und den Gewinn treiben. Dabei trennt man sich nicht von weniger profitablen Geschäftsfeldern, weil die Geschäfte miteinander vernetzt sind. Es kommt darauf an, dass die Mischkalkulation stimmt.
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Amazon-Aktie auf neuem Allzeit-Hoch
Und dies ist wohl der Fall. Zwar blieb der Amazon-Umsatz mit 52,9 Mrd. Dollar im zweiten Quartal geringfügig unter den Erwartungen der Analysten. Sie hatten mit 53,4 Mrd. Dollar gerechnet. Dafür fiel der Gewinn deutlich höher aus als vorausgesagt. 2,5 Mrd. Dollar betrug das Ergebnis - das Zwölffache im Vergleich zum entsprechenden Vorjahres-Quartal und der 13. Gewinnausweis in Folge. Die Börse reagierte euphorisch und die Amazon-Aktie kletterte auf 1.630 Dollar - ein Allzeit-Hoch. Da können andere neidisch werden. Die facebook-Aktie erlebte zeitgleich einen drastischen Kursverfall, obwohl auch hier die Analysten-Prognosen nur leicht unterboten worden waren.
Für den phänomenalen Quartals-Erfolg war vor allem der Dienst "Amazon Web Services" verantwortlich, ursprünglich aus der hauseigenen Server-Verwaltung hervorgegangen und heute der Rahmen für das Cloud Business von Amazon. Alleine in diesem Bereich werden inzwischen pro Quartal mehr als sechs Mrd. Dollar Umsatz erzielt, mehr als ein Viertel davon ist reiner Gewinn. Noch profitabler ist ein Geschäftssegment, das sich unter der nichtssagenden Bezeichnung "Andere Einnahmen" verbirgt. Internet-Werbeanzeigen auf Amazon-eigenen Webseiten legten im Vergleich zum Vorjahres-Quartal um 130 Prozent zu und brachten 2,2 Mrd. Dollar.
Im internationalen Online-Handel hat Amazon noch nie Gewinn erzielt."
Es zählt das Ganze
Beide Geschäftszweige - Werbeanzeigen und Amazon Web Services - wären ohne das sonstige Amazon-Geschäft nicht denkbar, was erklärt, warum der Internet-Riese nicht ausschließlich auf solches Business setzt. Im internationalen Online-Handel hat Amazon zum Beispiel noch nie Gewinn erzielt. Dennoch hält man aus geschäftspolitischen Gründen daran fest.
Mit diesem "Misch-Modell" ist der Konzern letztlich sehr erfolgreich. Es zählt das Ganze. Der Erfolgskurs von Amazon scheint so nahezu unaufhaltsam.
Ich glaube, dass die Zusammenarbeit mit motivierten Menschen auf beiden Seiten zusätzliche Energie freisetzt