Die deutsche Bundeskanzlerin

Serie Zur Person: Die mächtigste Frau der Welt Angela Merkel

Derzeit bläst der Bundeskanzlerin innenpolitisch der Wind ins Gesicht. Dabei kann Angela Merkel in diesen Tagen auf zehn Jahre Kanzlerschaft zurückblicken - nur Helmut Kohl und Konrad Adenauer waren noch länger im Amt.

International genießt sie nach wie vor hohes Ansehen und gilt als mächtigste Frau der Welt. Was ist das Erfolgsgeheimnis der ehemaligen DDR-Bürgerin, die eine beispiellose Karriere im wiedervereinigten Deutschland hingelegt hat? Das erschließt sich nicht auf den ersten Blick. Angela Merkel ist weder begnadete Rednerin, noch besonders charismatisch. Sie polarisiert nicht und erweckt weder starke Sympathien noch Antipathien.

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Äußerlichkeiten zählen nicht 

Auch äußerlich wirkt sie eher unscheinbar, obwohl zwischen der Optik der Bundeskanzlerin und der früheren stellvertretenden DDR-Regierungssprecherin Welten liegen. Mit einer Körpergröße von 1,65 Metern ist sie unterer Durchschnitt, ihre Stimme fällt nicht sonderlich auf. Der Hosenanzug und die zur Raute geformte Handhaltung sind Markenzeichen geworden - auch nicht unbedingt spektakulär. 

Äußerlichkeiten können es also nicht sein, die zum Erfolg beigetragen haben. Es sind vielmehr die Ergebnisse ihrer Arbeit, die zählen. Nach zehn Jahren Kanzlerschaft steht die Bundesrepublik als eine der erfolgreichsten Industrienationen der Welt dar. Im internationalen Rahmen besitzt Deutschland heute eine führende Rolle und ist gefragter Verhandlungspartner, wenn es um Konflikt- und Problemlösungen geht. 

Die Ergebnisse überzeugen 

Obwohl dies sicher nicht alleine das Verdienst von Angela Merkel ist; sie hat auf den vorgefundenen Grundlagen konsequent aufgebaut und Deutschlands Position weiter ausgebaut. Dass die Euro- und Bankenkrise, die Europa fast an den Abgrund brachte, einigermaßen glimpflich verlief, wird nicht zuletzt ihrem ruhigen und besonnenen Handeln zugeschrieben. Nicht nur in diesem Zusammenhang wurde und wird ihr unermüdlicher, bis an die Grenzen physischer Leistungsfähigkeit gehender Einsatz anerkannt. Ihr Auftreten ist unprätentiös, Machtgehabe und Egomanie sind ihre Sache nicht. Die Aussage "ich möchte Deutschland dienen", nimmt man Angela Merkel ohne weiteres ab. 

Wer sich von Seehofer aufs unhöflichste teilweise beleidigen lässt und dazu aus Staatsräson schweigt, hat Persönlichkeit und menschliche Größe."

Diese reine Sachorientierung und der Verzicht auf starke Handlungssignale ist bei politischen Gegnern - gelegentlich auch Freunden - häufig auf Kritik gestoßen. Man vermisst klare Positionen und wirft der Kanzlerin oft zu langes Abwarten oder Aussitzen vor. Die Kanzlerin stört das nicht. Sie vertraut auf die Nachhaltigkeit ihrer Arbeit und bisher sind die Deutschen ihr darin gerne gefolgt. Die Redensart von "Mutti" ist einerseits spöttisch gemeint, bringt aber auch zum Ausdruck, dass da jemand ist, der sich fürsorglich um alles kümmert. In der Flüchtlingskrise hat Angela Merkel eindeutig Position bezogen - und erstmals zeigt das Vertrauen Risse.

Die Zukunft wird zeigen, ob die Kanzlerin auch bei dieser Herausforderung erfolgreich agiert. Das wird Sie, denn wer in der Lage ist, sich 15 Minuten lang auf dem Parteitag der CSU von einem so selbstherrlichen und ausgeprägten Populisten und Scharlatan wie dem Seehofer aufs unhöflichste teilweise beleidigen zu lassen und dazu aus Staatsräson zu schweigen, hat Persönlichkeit und menschliche Größe, die dem Seehofer nahezu gänzlich fehlt!

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