Niedrigzinsen das Problem BaFin überwacht Lebensversicherer und Pensionskassen

Wegen des anhaltend niedrigen Zinsniveaus wird es für Lebensversicherer und Pensionskassen immer schwieriger, ihren Verpflichtungen gegenüber Versicherten nachzukommen. Mittlerweile stehen deswegen sechzig dieser Unternehmen unter strenger Beobachtung durch die BaFin.

Für Lebensversicherer und Pensionskassen gelten in Deutschland strenge gesetzliche Auflagen. Weil sie die Stabilitätsauflagen der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht nicht mehr erfüllen, sind gegenwärtig zwanzig Lebensversicherer und vierzig Pensionskassen in den Fokus der BaFin geraten. Das heißt, ihre Geschäfte werden jetzt verstärkt überwacht. Die Befürchtung, dass einige Anbieter ihre Leistungen kürzen müssen, wird Realität.

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Welche Auflagen kann die BaFin verhängen, um die Risiken für Kunden abzufedern?

Gefährdete Unternehmen können zum Ergreifen von Maßnahmen zur Aufstockung des Eigenkapitals gezwungen werden.
Die BaFin fordert die Erstellung von Maßnahme- und Sanierungsplänen. Die Einhaltung der Pläne wird zeitnah kontrolliert.
Zeigen die Sanierungsbemühungen nicht den gewünschten Erfolg, sind weitere, verschärfte Maßnahmen möglich.
In letzter Konsequenz kann den Unternehmen die Erlaubnis für Geschäfte im Bereich der Altersvorsorge entzogen werden.

Kürzung von Leistungen ist kein Tabu mehr

Besonders stark unter den Auswirkungen der niedrigen Zinsen leiden die Pensionskassen. In der Liste der in unruhiges Fahrwasser geratenen Pensionskassen finden sich bekannte Namen. Von der Kürzung (sogar) laufender Renten waren in den vergangenen Jahren Kunden der Deutschen Steuerberater Versicherung, der Caritas und der Kölner Pensionskasse betroffen. Neuverträge dürfen diese Unternehmen nicht mehr abschließen. Alte Verträge werden abgewickelt.

Um die Engpässe zu überbrücken, bemühen sich viele Pensionskassen um frisches Geld."

Nach Angaben der Bundesregierung haben 25 Pensionskassen im Zeitraum von 2008 - 2017 Genussrechte und Nachrangdarlehen aufgelegt und auf diese Weise 455 Millionen Euro eingesammelt. Aktuelle Zahlen stehen leider nicht zur Verfügung. Interessant ist in diesem Zusammenhang ein Urteil, das die Steuerberater Pensionskasse erwirkte. Sie setzte gerichtlich durch, dass auch Nachranggläubigern die Zinsen gekürzt werden dürfen.

Lebensversicherer werden vertragliche Verpflichtungen erfüllen

Nach Einschätzung von Frank Grund müssen sich die Inhaber von Lebensversicherungen weniger Sorgen machen. Der Jurist ist Chef der deutschen Versicherungsaufsicht. Grund ist optimistisch, dass alle deutschen Lebensversicherer in der Lage sind, ihren vertraglichen Verpflichtungen nachzukommen. Während das Geschäftsmodell von Pensionskassen in der Regel auf der Zahlung lebenslanger Renten bestünde, wäre es für Lebensversicherer einfacher auf Produkte mit eingeschränkten Garantien umzusteigen.

Doch selbst wenn Lebensversicherer Ihre mittweiler sehr geringen Garantien erfüllen, sollten Verbraucher die tatsächlcihen Renditen ihrer Verträge kritisch hinterfragen, da diese oftmals wesentlich geringer ausfallen als bei Abschluß der Verträge erwartet.

Kategorie: Private Vorsorge