Trotz der anhaltenden Niedrigzinsphase bleiben die Deutschen ihren Spargewohnheiten treu

Die beliebtesten "Anlageformen" Bargeld, Girokonto und Tagesgeld

Trotz der anhaltenden Niedrigzinsphase bleiben die Deutschen ihren Spargewohnheiten treu: Sie halten an ihrem Girokonto und Tagesgeldkonten fest, bunkern aber auch gerne Bargeld - so eine Befragung der ING-Diba-Kunden.

Wie eine Befragung durch das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) ergab, beeinflussen die niedrigen Zinsen das Sparverhalten der Deutschen nicht: Mit rund 64 Prozent bestätigten dies mehr als im Vorjahr. Damit werden alle ökonomischen Theorien ad absurdum geführt.

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Sparer sitzen Niedrigzinsphase einfach aus

Sicher und liquide - so sind die beliebtesten Anlageformen der Deutschen, nämlich Bargeld, Giro- und Tagesgeldkonten. Erst wenn das Finanzvermögen 50.000 Euro übersteigt und eine gewisse Risikobereitschaft vorhanden ist, präferieren sie Wertpapiere. Martin Weber vom ZEW schlägt deswegen vor, ängstlichen Sparern Aktien zu schenken, um sie ihm Umgang mit diesen Wertpapieren zu schulen und sie auf diese Weise mutiger als mit Bargeld zu machen. 

Solange die Zinsen nicht in den negativen Bereich rutschen, dürfte sich an diesem Anlageverhalten nichts Gravierendes ändern. Rund fünf Prozent der Befragten bestätigten, in diesem Fall weiterhin tatenlos zu bleiben. Allerdings würden die meisten der Studienteilnehmer ihr Erspartes abheben und zu Hause deponieren, einige andere würden sich eine andere Bank suchen - nur jeder Siebte würde sich mit einer riskanteren Anlageform befassen, um eine höhere Rendite zu generieren. Nachzuvollziehen ist das Verhalten nicht, denn auch die Zinsen sind bereits deutlich stärker gesunken, als eine weitere Absenkung auf -0,1 Prozent ausmachen würde. Die nominale Nullgrenze ist jedoch ein entscheidender Punkt, auch wenn der Realzins bereits seit längerer Zeit negativ ausfällt.

Sicher und liquide - so sind die beliebtesten Anlageformen der Deutschen."

Negativzinsen werden nicht toleriert

Es handelt sich also eher um eine psychologische Dimension, wenn Sparer den Negativzins als eine weitere Bankgebühr verstehen, für die sie keine Leistung erhalten. So wird die ING-Diba alles dafür tun, die Zinsen für Tagesgelder nicht unter die Nullgrenze sinken zu lassen. 

Derzeit hat die ING-Diba rund acht Millionen Kunden mit Girokonten, von denen lediglich 1,2 Millionen auch ein Depot nutzen. In puncto Wertpapier-Sparpläne konnte die Bank in den letzten vier Jahren die Anzahl auf 250.000 ausbauen - also verdoppeln. Dem stehen jedoch über eine Million Sparpläne gegenüber, deren Beträge auf ein fast zinsloses Tagesgeldkonto fließen. Dagegen nehmen sich die 40.000 Aktien-Sparpläne ausgesprochen mager aus.

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