Arbeitsplatzverlust ist ein einschneidendes Ereignis

Einschneidendes Ereignis Wer arbeitslos wird, knickt oftmals ein

Arbeitsplatzverlust ist ein einschneidendes Ereignis. Mit der Arbeitslosigkeit geht nicht nur eine spürbare Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage einher, auch die Psyche wird stark belastet. Gute Gründe, es nicht so weit kommen zu lassen.

Das zur Bundesagentur für Arbeit gehörende Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hat sich eingehender mit der persönlichen Situation von Arbeitnehmern bei Jobverlust beschäftigt. Grundlage waren Befragungsdaten aus einem speziellen Befragungspanel. Die Daten stammen aus dem Zeitraum 2007 bis 2018 - also noch aus einer Zeit vor der Corona-Pandemie.

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Nagende Selbstzweifel - wenn das Selbstwertgefühl leidet

Dass Arbeitslosigkeit sich finanziell gravierend auswirkt, leuchtet unmittelbar ein. Das ALG I macht etwa zwei Drittel des letzten Nettogehaltes aus und wird nur 12 Monate gezaht, bei älteren Arbeitslosen bis zu zwei Jahre. Danach kommt das ALG II - umgangssprachlich Hartz IV genannt. Mag das ALG I noch ausreichen, um den gewohnten Lebensstandard einigermaßen aufrecht zu erhalten, Hartz IV tut es bestimmt nicht. Alleine die mögliche Aussicht, dahin abzurutschen, stellt eine erhebliche psychische Belastung dar.

Es sind aber nicht nur solche finanziellen Aspekte, die aufs Gemüt drücken. Viele Arbeitnehmer definieren sich nach wie vor über den Beruf. Geht der Job verloren, ist die eigene Persönlichkeit ein Stück weit in Frage gestellt. Das Selbstwertgefühl leidet zum Teil massiv. Zu Selbstzweifeln und Unsicherheit kommen oft Gefühle des Ausgegrenztseins und des gesellschaftlichen Ansehensverlusts. Qualifikation und Können sind bei solchen "Verlusterfahrungen" nur von untergeordneter Bedeutung. Der Akademiker ist genauso betroffen wie der ungelernte Arbeiter. Lediglich die Fallhöhe mag unterschiedlich sein.

Finanzielle Einbußen und psychische Belastungen sind dabei nicht unabhängig voneinander."

Oft bestehen Wechselwirkungen. Die Erkenntnis, sich nicht mehr alles leisten zu können, begünstigt sozialen Rückzug. Kostspielige Hobbies werden aufgegeben,  gesellschaftliche Aktivitäten eingeschränkt, aufwändige Reisen sind nicht mehr möglich. Darunter leidet die Lebenszufriedenheit. Stattdessen machen sich Angst und Niedergeschlagenheit breit. Arbeitslose sind weniger optimistisch und trauen sich seltener zu, schwierige Probleme zu lösen.

Wiedereingliederung nachhaltig positiv

Maßnahmen zur schnellen und dauerhaften Wiedereingliederung ins Arbeitsleben sind daher besonders wichtig, so die Studie. Je höher die Qualität der neuen Arbeit und je besser die Arbeitsbedingungen, umso positiver wirkt sich das auf die Psyche aus - auch das ist eine Erkenntnis der Untersuchung.

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