Die Konkurrenz im Bereich der Batterieindustrie wächst

Ist das zukunftsträchtig? Batterie-Boom

Mit milliardenschwerer staatlicher Unterstützung sollen in Deutschland und anderen europäischen Staaten Batterie-Fabriken aufgebaut werden. Kritiker meinen, diese hohen Subventionen würden verschwendet, weil die Regierungen eine Technologie von gestern fördern.

E-Mobilität liegt voll im Trend. Die Absatzzahlen von Elektroautos steigen steil an. Dieser Boom sorgt dafür, dass die Nachfrage nach Batterien gegenwärtig kaum zu befriedigen ist. Im kalifornischen Tesla-Werk standen die Bänder wegen fehlender Batterien zwei Tage still und auch in Wolfsburg gibt es bei der Produktion der Golf-Hybridmodelle Engpässe. Um die ehrgeizigen Ziele im Bereich der Elektromobilität und des Klimaschutzes nicht zu gefährden, hat die deutsche Bundesregierung beschlossen, den Aufbau von Batteriefabriken mit drei Milliarden Euro zu fördern.

Warum sehen Fachleute die Subventionen kritisch?

  • Die Konkurrenz im Bereich der Batterieindustrie wächst. Weltweit werden die Produktionskapazitäten massiv ausgebaut.
  • Gefördert wird der Ausbau der Fertigung von Lithium-Ionen-Akkus. Die Möglichkeiten dieser Speichertechnologie sind weitgehend ausgeschöpft.
  • Lithium-Ionen-Akkus sind schwer und ihre Lebensdauer lässt sich nicht ausdehnen. Mit dieser Speichertechnologie lassen sich die Kosten der Elektroautos kaum senken.

Bekannte Autozulieferer haben bereits aufgegeben

Renommierte Firmen wie Bosch und Continental haben erste Planungen, Batterien für Elektrofahrzeuge zu entwickeln und zu fertigen, sehr frühzeitig zu den Akten gelegt. Die größten Automobilzulieferer der Welt haben sich aus unternehmerischen Gründen entschieden, anderen Playern die Herstellung von Batteriezellen zu überlassen. Bosch hätte beispielsweise 20 Milliarden Euro investieren müssen, um in diesem Bereich eine erfolgversprechende Marktposition aufzubauen. Dieses Kapital will die Firmenleitung lieber anderweitig investieren, beispielsweise in die Entwicklung künstlicher Intelligenz.

Die Batterie ist nicht nur das teuerste, sondern das aus ökologischer Sicht am meisten umstrittene Bauelement eines E-Autos."

Die Rohstoffproblematik

Die Lage auf dem Rohstoffmarkt hat ebenfalls dazu beigetragen, dass Bosch sich aus diesem Produktbereich verabschiedet hat. Lithium, Graphit, Kobalt und Nickel müssen zum größten Teil aus dem Ausland bezogen werden. Dort arbeiten die Menschen zum Teil unter sehr harten Bedingungen und die Umwelt in diesen Regionen wird stark belastet.

Die Batterie ist nicht nur das teuerste, sondern gleichzeitig das aus ökologischer Sicht am meisten umstrittene Bauelement eines E-Autos. Unter den gegenwärtigen Bedingungen müssen Elektroautos etwa 50.000 km Fahrleistung bringen, um in der Gesamtenergiebilanz mit einem Diesel-Auto gleichzuziehen. Es werden bereits neuere Speichertechnologien entwickelt, die weniger problematisch sind. Es wäre sinnvoller, diese zukunftsweisenden Innovationen staatlich zu fördern.

 

 

Autor: Reiner Braun, Braun Finanzberatung GmbH & Co. KG Bamberg, www.braun-finanzberatung.de

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