Ein Bausparvertrag ist eine Kombination aus Sparplan und Immobiliendarlehen

Zeitweise sehr populär gewesen Bausparverträge zunehmend problematisch

Ein Bausparvertrag ist eine Kombination aus Sparplan und Immobiliendarlehen. Solche Verträge bieten Bauherren ein hohes Maß an Planungssicherheit. Ob sich der Abschluss eines Bausparvertrages lohnt, sollten Sie jedoch kritisch prüfen.

Bausparverträge sind in Deutschland sehr beliebt. Nach Angaben der Bundesbank wurden Anfang 2019 etwa 27 Millionen Bausparverträge gezählt. Durch das niedrige Zinsniveau hat das Bausparen in den letzten Jahren jedoch an Attraktivität eingebüßt. Bei vielen Anbietern werden die Sparguthaben neuer Bausparverträge niedriger als Tagesgeld verzinst. Altverträge mit den attraktiveren Zinssätzen der Vergangenheit versuchen die Bausparkassen zu kündigen. Hinzu kommen hohe Abschlussgebühren in Höhe von 1 %. Bevor Sie einen Bausparvertrag unterschreiben, sollten Sie darum genau nachrechnen. Noch besser ist es, wenn Sie sich von einem unabhängigen Finanzexperten beraten lassen. Möglicherweise kann Ihnen der erfahrene Fachmann (die Fachfrau) Alternativen aufzeigen, die für Ihr Vorhaben vorteilhafter sind.

Für wen kann der Abschluss eines Bausparvertrages heute interessant sein?

  • Sparer, die eine Immobilie mit einem hohen Maß an Planungssicherheit finanzieren wollen
  • Bauherren, die mit steigenden Hypothekenzinsen rechnen
  • Anleger, die die staatliche Förderung in Anspruch nehmen wollen
  • Bauherren, die langfristig planen (Vorlaufzeit von mindestens sieben Jahren)

Wie funktionieren Bausparverträge?

Beim Abschluss eines Bausparvertrages legen Sie den gewünschten Betrag fest. In der ersten Phase müssen Sie einen bestimmten Teil dieser Summe (meist 30 - 50 %) ansparen. Nach einer gewissen Zeit ist der Vertrag zuteilungsreif. Dann können Sie Ihr Darlehen zu vergleichsweise günstigen Konditionen in Anspruch nehmen.

Bei vielen Anbietern werden die Sparguthaben neuer Bausparverträge niedriger als Tagesgeld verzinst."

Staatliche Förderung von Bausparverträgen

Dass sich der Bausparvertrag trotz der genannten Nachteile noch immer großer Beliebtheit erfreut, liegt vor allem an der staatlichen Förderung. Viele Arbeitgeber zahlen den Beschäftigten vermögenswirksame Leistungen (maximal 40 Euro pro Monat). Wer weniger als 20.000 Euro (Ehepaare 40.000 Euro) zu versteuerndes Jahreseinkommen hat, kann bei der Einkommensteuererklärung zusätzlich die Arbeitnehmersparzulage beantragen. 

Voraussetzung für die staatliche Förderung ist jedoch, dass Sie das Geld mindestens sieben Jahre im Bausparvertrag anlegen. Zusätzlich gibt es die Wohnungsbauprämie (8,8 % der Sparsumme, maximal 45 Euro für Alleinstehende, 90 Euro für Ehepaare). Planen Sie den Erwerb einer Immobilie, ist ein Riester-Bausparvertrag empfehlenswert. Der Staat fördert solche Verträge mit attraktiven Zulagen in Höhe von 175 Euro und 300 Euro Extraprämie pro Kind.

 

 

Autor: Tobias Riefe

 

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