Chinas Wirtschaft unter Druck

China und Frankreich im Fokus Bert Flossbach warnt vor Börsenrisiken 2025

Bert Flossbach, Mitgründer der renommierten Vermögensverwaltung Flossbach von Storch, hat sich in einem Interview mit dem Handelsblatt zu den größten Herausforderungen an den globalen Finanzmärkten für das Jahr 2025 geäußert.

Während die Möglichkeit einer zweiten Amtszeit von Donald Trump als US-Präsident bei ihm keine unmittelbaren Sorgen auslöst, sieht er die wirtschaftlichen und geopolitischen Entwicklungen in China und Frankreich als potenzielle Belastungen für die Börsen.


Chinas Wirtschaft unter Druck

Ich glaube, dass Menschen, die sich ihrer Ziele und Werte bewusst werden, sorgenfreier leben.

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Flossbach betont, dass die wirtschaftliche Lage in China bereits heute ein entscheidender Faktor für die globalen Märkte ist – und dies dürfte sich 2025 noch verstärken. Die nachlassende Wachstumsdynamik, eine anhaltende Immobilienkrise und politische Spannungen mit dem Westen könnten laut Flossbach erhebliche Risiken bergen.

Schlüsselrisiken in China:

  1. Immobilienkrise: Die Schieflage großer Baukonzerne wie Evergrande hat das Vertrauen in Chinas Wirtschaft erschüttert. Das Platzen der Immobilienblase könnte nicht nur das Wachstum des Landes bremsen, sondern auch Banken und Verbraucher in Mitleidenschaft ziehen.
  2. Politische Unsicherheit: Die zunehmende Isolierung Chinas aufgrund von Konflikten mit den USA und Europa könnte den internationalen Handel und die Lieferketten belasten.
  3. Demografische Herausforderungen: Der rapide Rückgang der Geburtenrate und die Alterung der Bevölkerung drohen, das langfristige Wachstum zu hemmen.

Flossbach sieht hier besonders die Abhängigkeit deutscher Unternehmen wie Autohersteller und Maschinenbauer als problematisch. Ein schwächelnder chinesischer Markt könnte deutsche Exporteure empfindlich treffen und die Erholung der europäischen Wirtschaft behindern.


Frankreichs wirtschaftliche Instabilität

Auch Frankreich bereitet dem Kölner Vermögensverwalter Sorgen. Obwohl das Land oft als stabile Größe in der EU gilt, sieht Flossbach zunehmende Risiken, die den gesamten Euro-Raum beeinträchtigen könnten.

Probleme in Frankreich:

  1. Hohe Staatsverschuldung: Frankreichs Staatsverschuldung hat ein Rekordniveau erreicht. Die steigenden Zinskosten machen eine nachhaltige Haushaltsführung immer schwieriger.
  2. Soziale Unruhen: Proteste und Streiks aufgrund von Rentenreformen oder anderen Sparmaßnahmen könnten die politische Stabilität gefährden.
  3. Wettbewerbsfähigkeit: Frankreichs Wirtschaft kämpft mit einer schwachen Wettbewerbsfähigkeit, insbesondere im Vergleich zu Deutschland und anderen EU-Ländern.

Für Flossbach steht fest, dass Frankreichs Probleme nicht nur das Land selbst, sondern auch die europäische Integration belasten könnten. Sollten die wirtschaftlichen Spannungen zunehmen, droht dies die Stabilität des Euro-Raums zu gefährden.


Trump und die USA: Weniger Sorge als erwartet

Für Anleger bedeutet dies, wachsam zu bleiben und Risiken breit zu streuen, um sich gegen potenzielle Marktturbulenzen abzusichern."

Interessanterweise betrachtet Flossbach die Möglichkeit einer Wiederwahl Donald Trumps als US-Präsidenten mit relativer Gelassenheit. Er argumentiert, dass Trumps Wirtschaftspolitik in der Vergangenheit – insbesondere Steuersenkungen und Deregulierung – für die Märkte eher positiv war. Selbst wenn Trumps Politik protektionistischer wird, glaubt Flossbach, dass die US-Wirtschaft insgesamt robust genug ist, um größere Verwerfungen zu vermeiden.

Ein Risiko bleibt allerdings: Trumps unberechenbare Außenpolitik könnte geopolitische Konflikte verschärfen, insbesondere mit China oder im Nahen Osten.


Ausblick auf 2025

Für die Märkte im Jahr 2025 sieht Flossbach eine zunehmende Volatilität. Neben den strukturellen Problemen in China und Frankreich nennt er auch die weiterhin hohe Verschuldung weltweit sowie mögliche Zinsentscheidungen der Zentralbanken als Unsicherheitsfaktoren.

Dennoch bleibt Flossbach grundsätzlich optimistisch, was die langfristigen Chancen an den Märkten betrifft. Er empfiehlt Anlegern, sich nicht von kurzfristigen Entwicklungen leiten zu lassen und stattdessen auf diversifizierte Portfolios und Qualitätstitel zu setzen.


Fazit

Bert Flossbachs Analyse zeigt, dass die größten Risiken für die Börsen 2025 weniger von offensichtlichen politischen Entwicklungen wie einer möglichen Trump-Rückkehr ausgehen, sondern vielmehr von strukturellen und geopolitischen Herausforderungen in Ländern wie China und Frankreich.

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