Verschiedene Szenarien Corona-Virus
Der Corona-Virus hinterlässt immer tiefere Spuren in der globalen Wirtschaft. Die Börsen weltweit verzeichnen crash-ähnliche Kursverluste. Die Fed senkt die Zinsen, Betriebe stehen still, Flüge werden gestrichen, Messen und Veranstaltungen abgesagt. Dass ein Krankheitserreger aus der Mitte Chinas für solche Turbulenzen sorgen könnte, hat zu Jahresbeginn wohl niemand geahnt.
Dabei liegt der Jahreswechsel mal gerade rund 10 Wochen zurück. Wochen, in denen das Virus sich rund um den Globus ausgebreitet hat - allen Schutz- und Quarantäne-Maßnahmen zum Trotz. Und die Besorgnisse werden größer, dass Corona über die momentanen Schocks hinaus für längerfristige wirtschaftliche Verwerfungen sorgen könnte. Viele Prognosen scheinen schon jetzt überholt.
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V, U oder L - Buchstaben für denkbare Entwicklungen
Drei Szenarien sind denkbar, die mit den Buchstaben V, U und L charakterisiert werden können. Sie stehen nicht für bestimmte Begriffe, sondern zeigen mit ihrer Form den möglichen wirtschaftlichen Verlauf.
V-Szenario - kurz und schmerzlos
Im günstigsten Fall bliebe Corona eine Episode und negative BIP-Auswirkungen würden weitgehend aufs erste Quartal beschränkt sein. Nach einem kurzen Einbruch - einer Art ökonomischer Schrecksekunde - ging es schon im zweiten Quartal rasch wieder aufwärts. Nachhol-Effekte würden für zusätzlichen Schub sorgen und den Dämpfer des ersten Quartals vergessen machen. Dieses Szenario setzt voraus, dass noch im März der Corona-Höhepunkt überschritten wird - das erscheint zumindest unsicher.
U-Szenario - zeitlich begrenzte Delle
Das U-Szenario ist ein zeitlich verlängertes V-Szenario. Es käme zum Tragen, wenn das Virus erst im April oder Mai seinen Scheitelpunkt erreichte. Der wirtschaftliche Rückschlag des ersten Quartals würde sich dann auch im zweiten fortsetzen. Erst danach wäre eine Erholung zu erwarten. Ob es gelänge, die Einbrüche des ersten Halbjahres im Jahresverlauf wieder auszugleichen, ist in diesem Szenario weniger wahrscheinlich als im V-Szenario. Insgesamt würde die Wirtschaft das Corona-Virus wohl mit einem "blauen Auge" verkraften.
Dass ein Krankheitserreger aus China für solche Turbulenzen sorgen könnte, hat wohl niemand geahnt."
L-Szenario - anhaltende Lähmung
Das pessimistischste Szenario wird durch das L beschrieben. Hier würde die Wirtschaft in eine länger anhaltende Stagnation abgleiten, weil die Virus-Epidemie die internationale Arbeitsteilung und die Handelsströme nachhaltig beeinträchtigt.
Die Folgen von Störungen und Einbrüchen würden dann nicht so leicht abgearbeitet, sondern weitere Negativ-Effekte nach sich ziehen, die eine eigene Dynamik entfalten könnten.
Eine Art Abwärtsspirale, die in die Rezession führt.