Die deutsche Wirtschaftsleistung ist im zweiten Quartal um 0,1 Prozent gesunken

Export als Hauptgrund Deutsche Wirtschaft schwächelt

Die deutsche Wirtschaftsleistung ist im zweiten Quartal um 0,1 Prozent gesunken. Damit schrumpft die Wirtschaft binnen Jahresfrist zum zweiten Mal. Schon im dritten Quartal 2018 gab es ein Minuswachstum von ebenfalls 0,1 Prozent. Damals führte man das - vielleicht zu optimistisch - auf "technische" Gründe zurück.

Tatsächlich hat sich das Wirtschaftswachstum seit dem ersten Quartal 2017 kontinuierlich abgeschwächt. Immerhin gab es bis Mitte 2018 noch stets ein Plus. Seither ist das nicht mehr so. Die ersten beiden Quartale dieses Jahres hatten zunächst Hoffnung gemacht. In den ersten drei Monaten legte die Wirtschaft um 0,2 Prozent zu, im zweiten Quartal um 0,4 Prozent. Umso herber ist jetzt die Enttäuschung und langsam wächst die Erkenntnis, dass der jahrelange Aufschwung zu Ende sein könnte.

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Niederlande, Italien und China zurückhaltender

Für das laufende Jahr erwartet die Bundesregierung nur ein Wachstum von 0,5 Prozent. Im vergangenen Jahr waren es 1,5 Prozent gewesen. Die Verschlechterung der Lage geht primär auf das Konto des Exports. Die Binnenkonjunktur erweist sich dagegen (noch) als recht robust. Der Handelskonflikt zwischen den USA und China, der Brexit, aber auch die unklare Entwicklung in Italien belasten. Nahmen die Exporte in den ersten sechs Monaten 2018 um kräftige 4 Prozent zu, schaffte man in der ersten Jahreshälfte 2019 gerade 0,5 Prozent.

Exporte in die USA verzeichnen "Gewinne" von 2,4 Mrd. Euro - trotz Trump'scher Irritationen."

Wo schwächeln die Exporte besonders?

Eine Analyse des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) weist bei Exporten über die Niederlande, nach Italien und China "Defizite" auf. Hier ist im ersten Halbjahr deutlich weniger exportiert worden, als bei Fortschreibung der Vorjahreszahlen zu erwarten gewesen wäre. Die "Lücke" beträgt bei den Niederlanden 5 Mrd. Euro, bei Italien 3,5 Mrd. Euro und bei China 2,8 Mrd. Euro. Bei den Niederlanden liegt dies vor allem an niedrigeren Ausfuhren über den Exporthafen Rotterdam. Ebenfalls defizitär: Großbritannien und Polen.

Hausgemachte Probleme nicht außer Acht lassen

Dennoch wäre es verfehlt, die konjunkturelle Schwäche alleine dem Export anzulasten. Es gibt auch "Binnenprobleme" - anhaltender Investitionsstau, ein schwerfälliger Staatsapparat, Skandale und verschlafene Entwicklungen in der Autoindustrie - manches Wachstumshemmnis ist hausgemacht.

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