Auch 2017 können deutsche Sparer wohl nicht auf eine grundlegende Zinswende hoffen

Niedrigzinsen zerstören die Altersvorsorge Sparer mut- und ratlos

Auch 2017 können deutsche Sparer wohl nicht auf eine grundlegende Zinswende hoffen. Die EZB wird ihr Anleihekaufprogramm mindestens bis zum Jahresende fortsetzen. Auf eine Anhebung der Leitzinsen deutet derzeit ebenfalls wenig hin, auch wenn der Druck aus den USA wegen Zinserhöhungen steigt. Angesichts der seit Jahren anhaltenden Niedrigzinsen verlässt viele Anleger langsam der Mut.

Nach einer Forsa-Umfrage wissen derzeit 77 Prozent der Sparer nicht, wie sie ihr Geld sinnvoll anlegen sollen. Rund ein Drittel der Teilnehmer gab sogar an, unzufrieden mit der Anlagesituation zu sein. Die große Mehrheit der Befragten zeigte sich dabei hin- und hergerissen. Zwar waren 71 Prozent der Auffassung, ihre Anlagestrategie müsse angesichts der fortgesetzten EZB-Politik überdacht werden. Doch 77 Prozent gaben gleichzeitig an, ihre Depotstruktur erst einmal nicht verändern zu wollen. Stattdessen wird das Geld lieber auf Konten geparkt - nahezu ohne Zinsertrag und in der vagen Hoffnung auf bessere Zeiten.

Flucht in den Konsum 

Viele Deutschen haben sich inzwischen sogar ganz von der Geldanlage verabschiedet und geben das Geld lieber aus. Das weist eine andere Umfrage des Bundesverbandes Deutscher Banken aus. Der Sparer-Anteil an der Bevölkerung ist danach von 57 Prozent im Jahre 2014 auf 45 Prozent im vergangenen Jahr zurückgegangen. Interessant dabei: vor allem Jüngere (18 bis 29 Jahre) und Ältere (jenseits der 60) haben das Interesse am Sparen verloren. 

Bei den Anlageprodukten ist - wenig verwunderlich - das Sparbuch erstmals nicht mehr Favorit gewesen. Die Präferenz hierfür sank von 31 Prozent in 2015 auf 22 Prozent in 2016 - gleichauf liegend mit Tagesgeld. Bei anderen Anlageformen waren die Präferenzen dagegen wenig verändert. Fonds wurden von 20 Prozent vorgezogen, Aktien von lediglich 16 Prozent. Fazit: Beim Geldanlegen zeigen sich die Deutschen nach wie vor risikoscheu. 

Die einzige Anlageform, die derzeit echte Chancen für Vermögensbildung und Vorsorge bietet, sind Aktien."

Private Vorsorge - Zeit zum Umdenken 

Für die private Altersvorsorge werden die niedrigen Zinsen zunehmend zur Belastung. Das gilt nicht nur im Hinblick auf das "klassische" Vorsorgeprodukt Lebensversicherung, sondern auch für Vorsorge mit verzinslichen Anlagen, weil diese de facto keine Erträge mehr bringen. Um genug Vermögen fürs Alter zu bilden, müsste eigentlich mehr gespart werden. Viele Deutsche können das nicht darstellen. 

Die einzige Anlageform, die derzeit echte Chancen für Vermögensbildung und Vorsorge bietet, sind Aktien. Auf lange Sicht lohnt sich das Aktieninvestment, das belegen Untersuchungen immer wieder. Das gilt vor allem dann, wenn regelmäßig in Aktien gespart wird. Es ist daher höchste Zeit, dass sich deutsche Sparer von ihrer Aktienskepsis verabschieden und systematisch in diese Anlageform investieren. Unabhängige Finanzberatung zeigt, wie das gelingen kann.

 

Autor: Jürgen E. Nentwig, juergen.nentwig@gfmsnentwig.de

 

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