Der Vermögenszuwachs entstand vor allem durch coronabedingtes Sparen

Trotz Corona Das deutsche Geldvermögen wächst

Mit 7,1 Billionen Euro erreichte das Geldvermögen der privaten Haushalte in Deutschland einen neuen Rekordwert. Der Vermögenszuwachs entstand vor allem durch coronabedingtes Sparen, weniger durch Gewinne am Aktienmarkt.

Die DZ Bank untersucht regelmäßig, wie sich das Vermögen deutscher Privathaushalte entwickelt. Die jüngste Studie offenbart, dass die Deutschen noch nie so viel auf der hohen Kante hatten wie zum Ende des Jahres 2020. Obwohl viele Arbeitnehmer wegen Corona in Kurzarbeit geschickt wurden und darum weniger Geld im Portemonnaie hatten und auch viele Selbstständige große Probleme hatten, finanziell über die Runden zu kommen, wuchs das Privatvermögen im Vergleich zum Vorjahr um 339 Milliarden Euro. Dass 2020 so viel gespart wurde, lässt sich nicht nur mit Zukunftsängsten erklären. Wegen der coronabedingten Einschränkungen hatten die Menschen weniger Gelegenheiten, ihr Geld auszugeben.

Höchste Sparquoten seit der Wiedervereinigung:

  • 2020 lag die Sparquote in Deutschland bei 16 Prozent. Im Jahr zuvor lag dieser Wert bei 11 Prozent.
  • Besonders hoch war die Sparquote im April und Juni 2020. Seit der Wiedervereinigung wurde prozentual nie so viel wie in diesen Monaten gespart.

Wie werden die Ersparnisse angelegt?

Das ist die zweite Frage, mit der sich die DZ Studie beschäftigt. Mehr als 40 Prozent des Privatvermögens - das sind fast 2,9 Billionen Euro - lagern die Deutschen als Bargeld oder auf Sparkonten, obwohl jeder weiß, dass Inflation und Negativzinsen das Vermögen auf diese Weise dahinschmelzen lassen. Den zweiten Platz im Ranking mit mehr als 2 Billionen Euro belegen Versicherungen. In Aktien haben Deutsche lediglich 528 Milliarden Euro investiert. Das entspricht 7,4 Prozent des gesamten Privatvermögens. Investmentfonds sind etwas beliebter. Hier sind 823 Milliarden Euro (entspricht 11,8 Prozent des privaten Vermögens) angelegt.

Wegen der coronabedingten Einschränkungen hatten die Menschen weniger Gelegenheiten, ihr Geld auszugeben."

Vermögenszuwächse könnten deutlich höher sein

Der Anteil der Aktionäre ist hierzulande zu niedrig. Wären die Deutschen bei der Geldanlage mutiger, könnten die Vermögenszuwächse höher ausfallen. Doch es gibt einen Hoffnungsschimmer.

Als die Kurse im Frühjahr 2020 einbrachen, nutzten viele Deutsche die Gelegenheit, um erstmals ein Aktiendepot zu eröffnen. Die Analyse zeigte, dass die Deutschen im ersten Halbjahr 2020 28,5 Milliarden Euro in Aktien investierten. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das eine Steigerung auf das 2,8-fache.

 

 

Autor: Reiner Braun, Braun Finanzberatung GmbH & Co. KG Bamberg, www.braun-finanzberatung.de

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