"Bürgerkrieg" zwischen den Entwicklern Das Bitcoin-Massaker
Es mutet zwar übertrieben an, wenn Begriffe wie Massaker oder Krieg verwendet werden, um die Streitigkeiten zwischen den Bitcoin-Entwicklern zu beschreiben. Doch es geht um Geld, um viel Geld.
Der Bitcoin-Krieg ist einigen, voreiligen, Protagonisten bereits ziemlich teuer zu stehen gekommen, denn innerhalb von fünf Tagen hat die Kryptowährung rund ein Drittel ihres Wertes verloren: Sie sackte von 6.300 US-Dollar auf zwischenzeitlich 4.200 US-Dollar durch. Was steckt hinter diesen starken Schwankungen?
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Fluch und Segen der Blockchain - der Bitcoin-Streit
Der Bitcoin gilt als Mutter aller Kryptowährungen, die mit der Blockchain-Technologie seit nunmehr fast zehn Jahren für Furore sorgen. Es gab Neugründungen, Abspaltungen und Weiterentwicklungen, doch im Prinzip beruht der Bitcoin noch auf der ursprünglichen Software. Und die ist in die Jahre gekommen: Transaktionen werden langsamer und verursachen einen hohen Aufwand: Rund 712 KW sind mittlerweile notwendig, um eine Transaktion auszuführen. Vom einstigen Ziel, das Weltfinanzsystem umzukrempeln, ist nicht mehr viel geblieben.
Deswegen schufen die Programmierer beispielsweise mit Ethereum eine neue Generation, die auf einem intelligenten System basiert, das auch die Abbildung von Vertragsverhältnissen erlaubt. Auch die Abspaltung Bitcoin Cash geht auf diesen Grund zurück - und ist nun Ursache für die aktuellen Schockwellen. Bitcoin Cash setzt nämlich auf ausgesprochen große Blöcke, die das Achtfache der Bitcoin-Blöcke umfassen. In diesen Blöcken werden alle Daten zu den Transaktionen fälschungssicher festgehalten. Ist der Block voll, wird der nächste angehängt - die Blockchain entsteht und sorgt für Sicherheit, aber eben auch langsame Prozesse.
Die neue Ausrichtung
Nun streiten sich drei Parteien um die weitere Bitcoin-Ausrichtung: Während Bitcoin ABC den Ableger Bitcoin Cash bei kleinen Änderungen so belassen will, verfolgt Bitcoin SV die Vision des Erfinders Satoshi, während sich die dritte Faktion gegen eine Trennung beider Kryptowährungen ausspricht. Unter dem Strich geht es natürlich um Geld, denn mit jedem Block, den sogenannte Miner erstellen, ist Geld zu verdienen.
Transaktionen werden langsamer und verursachen einen hohen Aufwand."
Werden die Blöcke größer, wird der Verdienst tendenziell kleiner. Allerdings kostet auch der Streit Geld, Experten schätzen den täglichen Verlust auf 300.000 bis 500.000 US-Dollar. Die ohnehin noch um Akzeptanz kämpfenden Kryptowährungen leiden ebenfalls unter diesen Auseinandersetzungen, deren Ende noch nicht abzusehen ist. Derzeit ist auch ein Preis von 3.500 US-Dollar wahrscheinlich, was insbesondere für die Anleger bitter ist.
Ich glaube, dass die Zusammenarbeit mit motivierten Menschen auf beiden Seiten zusätzliche Energie freisetzt