DAX-Vorstände galten noch nie als schlecht bezahlt

Abstand wird größer DAX-Vorstände verdienen immer mehr

DAX-Vorstände galten noch nie als schlecht bezahlt. Doch 2021 war in puncto Vorstandsvergütung ein besonders gutes Jahr. Das zeigt eine Vergleichsstudie der Technischen Universität München und der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW).

Die Schere zwischen Vorstandsvergütung und Mitarbeitervergütung ist 2021 noch größer geworden. Auf durchschnittlich 3,9 Mio. Euro brachte es ein DAX-Vorstand im Schnitt. Das ist ein sattes Plus von 24 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Setzt man die Vorstandsvergütung ins Verhältnis zur durchschnittlichen Mitarbeitervergütung, ergibt sich ein Verhältnis von 53 : 1, im Jahr 2020 hatte es noch bei 47 : 1 gelegen. Der Abstand ist also größer geworden.

Kräftiges Plus nach drei Jahren sinkender Gehälter

Mit dem Gehaltssprung 2021 ist eine dreijährige Phase sinkender Top-Manager-Gehälter zu Ende gegangen. Insbesondere das Corona-Krisenjahr 2020 hat die Vorstandvergütungen stark beeinflusst. Das lag nicht nur an den zum Teil drastischen Gewinneinbrüchen etlicher DAX-Unternehmen. Nicht wenige Vorstände hatten angesichts der Krisensituation freiwillig auf einen Teil ihres Gehalts verzichtet.

2021 hat sich die Lage dann wieder deutlich zum Besseren gewendet. Corona war zwar noch nicht überwunden. Aber die Zeit der Lockdowns ging zu Ende und man hatte gelernt, mit dem Virus zu leben. Im Ergebnis verzeichneten die DAX-Unternehmen eine signifikante Verbesserung ihrer Ertragslage. Der addierte operative Gewinn der DAX-Konzerne stieg auf 169,9 Mrd. Euro - ein Plus von 122 Prozent gegenüber 2021. Da Vorstandgehälter üblicherweise auch an den Erfolg gekoppelt sind, konnten die DAX-Vorstände von dieser markanten Erholung nachhaltig profitieren.

TOP-Verdiener im DAX war Linde-Chef Steve Angel (19 Mio. Euro), gefolgt von (Ex-)VW-Chef Herbert Diess (12 Mio. Euro)."

Gehaltsschere auch unter DAX-Vorständen

Übrigens: auch innerhalb der DAX-Vorstände gibt es eine "Gehaltsschere". CEO's verdienten 2021 mit 6,1 Mio. Euro im Schnitt deutlich mehr als "normale" Vorstände mit 3,5 Mio. Euro. TOP-Verdiener im DAX war Linde-Chef Steve Angel (19 Mio. Euro), gefolgt von (Ex-)VW-Chef Herbert Diess (12 Mio. Euro) und SAP-Vorsteher Christian Klein (9 Mio. Euro). Im Vergleich dazu nehmen sich die 78.000 Euro für die Zalando-Chefs David Schneider und Robert Gentz geradezu bescheiden aus - ein Trugbild, denn bei Zalando basiert die Vergütung maßgeblich auf Aktienoptionen, die in der Studie nicht berücksichtigt wurden.

Ob sich dieses Jahr die Gehaltsrallye fortsetzt, muss abgewartet werden. Ukraine-Krieg, Inflation und Wirtschaftskrise könnten Spuren hinterlassen haben.

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