Eine Verknüpfung der repatriierten Gelder mit Infrastrukturmaßnahmen sind durchaus eine Option

Infrastrukturinvestitionen und protektionistische Maßnahmen Die USA und Donald Trump – Teil 3

Im dritten Teil unserer Serie zu Donald Trump stellen wir mögliche Effekte durch eine Erhöhung der Infrastrukturinvestitionen (1) und durch protektionistische Maßnahmen (2) dar:

Wie im Teil 2 unserer Serie beschrieben, halten wir eine Verknüpfung der repatriierten Gelder mit Infrastrukturmaßnahmen durchaus für eine Option. Diese Serie beinhaltet auch den Teil 1 und Teil 2.

Infrastruktur

1. Dadurch würde Trump einige Infrastrukturmaßnahmen „zum Nulltarif“ bekommen. Die Summe der amerikanischen Infrastrukturmaßnahmen belief sich zwischen 2006 und 2016 jährlich nur auf 250 -320 Mrd. US-Dollar. Dies waren im Schnitt 1,6-2,2% der US Wirtschaftsleistung. Trump hat im Wahlkampf von zusätzlich 1 Billion US Dollar an Infrastrukturmaßnahmen gesprochen – sicherlich eine Zahl, die er einfach nur so in den Raum geworfen hat, weil es sich gut anhört. Sollte es Trump aber gelingen, nur 100 Mrd. US Dollar an zusätzlichen Infrastrukturmaßnahmen anzuleiern, dann könnte es sich für die Amerikaner sehr schnell anfühlen, wie 1 Billion US Dollar.

Protektionistische Maßnahmen

2. Trump will die US Wirtschaft schützen, Arbeitsplätze in den USA erhalten und neue Arbeitsplätze schaffen. Für Trump liegt die Wurzel des Übels zumindest zum Teil in der Globalisierung. Trump will Handelsabkommen neu verhandeln und wieder vermehrt Steuern und Zölle einsetzen. Grundsätzlich sind Handelsbarrieren natürlich schlecht. Viele Vor-Produkte passieren heute teils mehrmals verschiedene Grenzen in der Welt, bevor sie als Konsum- oder Investitionsgüter im Regal stehen. Gerade, wenn ein Produkt vor seiner Vollendung mehrmals hin und her geschifft wird, kann eine pauschale Besteuerung der Importe zu sehr ungewünschten Nebenwirkungen führen. In einem solchen Fall könnte es nämlich gleich billiger sein, das Produkt komplett im Ausland zu produzieren, anstatt es mehrfach in die USA ein- und wieder auszuführen und jedes Mal Steuern zu bezahlen. Wir denken, dass Donald Trump das alles sehr bewusst ist. Aufgrund seiner pragmatischen und zielgerichteten Art denken wir, dass er mit protektionistischen Maßnahmen ebenfalls sehr zielgerichtet umgeht. Das bedeutet, dass er eventuell gegenüber den beiden größten Importpartnern tatsächlich einen pauschalen Importzoll in moderater Höhe einführen wird – die Devisenmärkte haben diesen Schritt eigentlich bereits eingepreist. Gegenüber anderen Ländern wird er solche Maßnahmen nur sehr vorsichtig, bzw. sehr begrenzt gegenüber einzelnen Branchen oder Produkten einsetzen. Damit können kurzfristig positive Effekte für die US Wirtschaft erzielt werden. Eventuell werden auch einige Arbeitsplätze erhalten oder neu erschaffen – aber ob diese Maßnahmen langfristig positiv sind darf bezweifelt werden.

Bei uns in Europa wird viel über diesen vielleicht kommenden Protektionismus geschimpft – ein Schelm wer böses dabei denkt. Als ob die EU nicht selbst massenhaft produkt- und länderbezogene Schutz-Abgaben oder Exportsubventionen leisten würde!

Trump spielt regelmäßig die patriotische Karte aus. Dabei geht es ihm nicht um eine „New World Order“ wie George W. Bush, sondern es geht ihm um die US Wirtschaft. Wie bereits mehrfach zelebriert, kann eine kleine Textnachricht auf Twitter von Trump bereits dafür sorgen, dass Firmen ihr Vorgehen oder ihre Kostenpläne überdenken. Das bisher bekannteste Beispiel ist sicher die Firma Boeing, die für den Bau der neuen Air Force One nach einem Tweet von Trump die Bau- und Entwicklungskosten für das Prestigeobjekt gedeckelt hat.

Einen ausführlichen Artikel zu den USA und Donald Trump entnehmen Sie bitte unserem Jahresausblick unter nachfolgendem Link (hier öffnet sich sofort ein pdf):

https://www.investment-strategy-research.com/fileadmin/isr/download/2016-12-30/ir_19_2016-12-30.pdf 

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