Der Euribor wird banktäglich um 11 Uhr von Reuters veröffentlicht

Ein ganz wichtiger Eckzins Der Leitzins Euribor

Als Euribor wird der Zinssatz bezeichnet, der im Interbankenhandel, also dem Verleihen von Geld unter Banken, angesetzt wird. Darüber hinaus spielt er als Referenzzins eine wichtige Rolle.

European Interbank Offered Rate - die Abkürzung Euribor steht für Interbanken-Referenzzinssatz. Darunter ist der Durchschnittszins zu verstehen, den Banken in Europa anderen Geldinstituten berechnen, wenn sie diesen Termingelder zur Verfügung stellen. Doch die Funktion des Euribor geht deutlich weiter, hier die Details.

Interbankenhandel, Referenzzins, Indikator - der Euribor

Die Einführung der europäischen Gemeinschaftswährung war auch die Geburtsstunde des Euribor: Seit 1999 ist der Zinssatz das Maß der Dinge im europäischen Interbankenhandel. Allerdings handelt es sich dabei bei Weitem nicht nur um einen Zinssatz, vielmehr variiert dieser in Abhängigkeit von der Laufzeit. Und hier gibt es acht Varianten, die von einer Woche bis zu einem Jahr reichen. Selbst für Kredite über einen Tag existiert eine Referenzgröße, die jedoch als Euro OverNight Index Average (Eonia) bezeichnet und anders als der Euribor berechnet wird.

Der Euribor wird banktäglich um 11 Uhr von Reuters veröffentlicht, allerdings haben zunächst die Banken darauf Zugriff - und das exklusiv für 24 Stunden. Danach erhält die Öffentlichkeit Zugriff, wie beispielsweise über spezialisierte Webseiten, in Tageszeitungen oder an der Börse mit einer separaten ISIN. Zur Berechnung werden die Angebotszinsen von derzeit 24 europäischen Banken, darunter auch die Deutsche Bank und die DZ Bank, herangezogen. Die Anzahl der Referenz-Banken schwankt, grundsätzlich werden jedoch von der Europäischen Bankenvereinigung nur erstklassige Institute in diesen Kreis aufgenommen. Diese übermitteln ihre Zinsen bis 10.45 Uhr, so dass bis 11 Uhr alle Berechnungen abgeschlossen sind.

Der Euribor gilt als guter Indikator für künftige Zinsentwicklungen."

Für Kredite und Darlehen, aber auch für Einlagenzinsen

Vor allem für Kredite und Darlehen, aber auch für Einlagenzinsen ist der Euribor das Maß der Dinge: Die Banken orientieren sich an diesem Referenzzins, berechnen aber einen variablen Auf- oder Abschlag. Dieser kann einerseits vom konkreten Ausfallrisiko, aber auch von den Gewinnerzielungsabsichten abhängen.

So werden beispielsweise die Zinsen für Spargelder unterhalb des Euribor liegen. Die Differenz zwischen Sparzins und Euribor ist letztendlich ihr Gewinn: Wird diese Spanne immer kleiner, senken die Banken über kurz oder lang ihre Sparangebote.

Im Falle von Krediten funktioniert dieses Zusammenspiel umgekehrt. Damit gilt der Euribor als guter Indikator für künftige Zinsentwicklungen.

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