Dividende als Einnahmequelle

Mehr als Dividenden vereinnahmen Die Aktionärsrendite

Angesichts des anhaltend niedrigen Zinsniveaus hat die Bedeutung der Dividende als Einnahmequelle für den Anleger deutlich zugenommen.

Dies lässt sich auch an der Zahl der vielen Dividendenstrategien festhalten, die in den vergangenen Jahren in Form von Investmentfonds oder ETF-Lösungen angeboten werden. Der Begriff der Aktionärsrendite (engl. = Shareholder Yield) ist mittlerweile auch unter Anlegern und Investoren bekannter, aber im Vergleich zu den USA besteht in Europa noch eindeutig Nachholbedarf.

Dividende

Die Shareholder Yield erfasst neben den Gewinnausschüttungen (=Dividende) der Unternehmen auch die Kapitalrückzahlungen an die Aktionäre über Aktienrückkaufprogramme. Durch den Rückkauf sinkt die Zahl der ausgegebenen Aktien und der Gewinn pro Aktie wächst, was sich mittelfristig in einem steigenden Aktienkurs niederschlagen sollte. So erzielte der MSCI USA Total Shareholder Yield Index seit 1999 mit 6,72% p.a. im Schnitt rund 1,5 % p.a. Mehrrendite gegenüber dem MSCI USA und dies bei einer geringeren Schwankungsbreite. 

Der Unternehmensleitung steht daneben die Möglichkeit frei, die eigenen Aktien auch als Ersatzwährung für Übernahmen einzusetzen oder ihren Mitarbeitern als Gehaltsbestandteil anzudienen. Beispielhaft sei die Münchener Rückversicherung genannt, die in der Vergangenheit neben einer kontinuierlichen Dividendenpolitik auch regelmäßig eigene Aktien zurückkauft. Bei einem Aktienkurs von derzeit rund 192 € ergibt sich eine Dividendenrendite von etwa 4,5%. Rechnet man die Aktienrückkaufrendite von 3,5% noch hinzu, ergibt sich eine Shareholder Yield von 8% p.a. 

Aktienrückkaufprogramm

Insbesondere in den USA hat sich wegen der Niedrigzinspolitik das Volumen der Aktienrückkaufprogramme erheblich erweitert. Seit 2009 sind rund 3,8 Billionen Dollar für den Kauf eigener Aktien aufgewendet worden. Da die Rückkäufe teilweise über die Aufnahme günstigen Fremdkapitals finanziert wurden, sehen dies einige Marktbeobachter kritisch und weisen darauf hin, dass bei einem Anstieg des Zinsniveaus die Attraktivität des Rückkaufs abnimmt und den positiven Kurseffekt umkehren könnte. 

Der Begriff der Aktionärsrendite ist mittlerweile auch unter Anlegern und Investoren bekannter."

Für den Anleger oder Investor genügt es daher nicht, eine bloße Suche nach den Aktien mit den höchsten Aktionärsrenditen vorzunehmen, sondern es bedarf einer sorgfältigeren Analyse und Auswahl. Neben dem Verschuldungsgrad spielt vor allem der sogenannte Free-Cash-Flow eine wichtige Rolle. Diese Kennzahl sagt im Prinzip aus, wieviel Geld für Dividenden und Aktienrückkäufe überhaupt zur Verfügung steht. Der Free-Cash-Flow sollte dabei immer positiv sein und tendenziell über die Jahre wachsen.

Mit einer gründlichen Selektion dürften die Anleger auch unter schwierigeren Marktbedingungen zukünftig eine Mehrrendite mit einer auf die Shareholder Yield ausgerichteten Strategie erzielen können.

Kontakt zu mir

Hallo!
Schön, dass Sie mich kennenlernen möchten.