Investment-Banking verändert sich Die großen Boni sind Geschichte
Sparmaßnahmen und Regulierungen haben das Investmentbanking verändert, international sind umfangreiche Boni Geschichte. Während in New York die Gehälter sinken, bangen Investmentbanker in London um ihre Jobs. Auch die Deutsche Bank will Bonuszahlungen einschränken, allerdings steht der Umfang noch nicht fest.
Die Deutsche Bank erwirtschaftete im vergangenen Jahr einen Rekordverlust von 6.7 Milliarden Euro. Der Vorstand John Cryan stellte fest, dass vor allem die Investmentbanker des Hauses zu viel verdienen. Die Geschäftsleitung geht davon aus, dass die im März eintreffenden Boni-Mitteilungen viele in London oder New York tätigen Mitarbeiter zur Kündigung veranlassen werden. Nicht nur, weil die Erfolgsprämien erheblich niedriger als in den Vorjahren ausfallen können, sie liegen auch deutlich unter denen der Konkurrenz.
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Noch liegen keine Zahlen vor
Mehr als 2.7 Milliarden Euro bezahlte die Deutsche Bank 2014 als Boni. In welchem Umfang die Zahlungen für 2015 gestrichen werden, steht bislang noch nicht fest. Die Aktionäre leisten mit zwei aufeinander folgenden Jahren ohne Dividende ihren Beitrag zu der Fehlentwicklung. Werden die Angestellten ebenso an den Verlusten beteiligt, dürfte eine Absenkung der Boni um gut dreißig Prozent im Raum stehen. Wenn jedoch der Aktienkursverlust als Maßstab herangezogen wird, könnten die Prämien um bis zu 50 Prozent sinken.
Steigende Kosten und strengere Eigenkapitalvorgaben
Um den steigenden Kosten Einhalt zu bieten, will die Deutsche Bank das Stellenangebot verkleinern und sieht der zu erwartenden freiwilligen Kündigungswelle optimistisch entgegen. Vor allem deswegen, weil auch andere Institute sparen müssen und deswegen den ehemaligen Deutschbankern keine vergleichbaren Stellen in Aussicht stehen. Barclays, Morgan Stanley und die Schweizer Bank Credit Suisse planen ebenfalls Personalabbau, da der Wertpapierhandel aufgrund strengerer Vorgaben in Bezug auf Eigenkapital weniger Profit abwirft.
Selbst bei der vom Erfolg verwöhnten Investmentbank Goldman Sachs bleiben die Vergütungen mit 12.7 Milliarden US-Dollar auf Vorjahresniveau. Die Bonuszahlung verteilt sich allerdings auf mehrere Personen und fällt für den Einzelnen geringer aus.
Mehr als 2.7 Milliarden Euro bezahlte die Deutsche Bank 2014 als Boni."
Seit der Finanzkrise gehen die Boni zurück
Die bis in die Gegenwart kaum bewältigte Finanzkrise war Anlass für staatliche Regulierungen wie beispielsweise die Deckelung der Prämienzahlungen. Nicht zuletzt deswegen zahlen die Banken im Vergleich zu anderen Branchen seitdem begrenzte Vergütungen. Vor allem die Pharmaunternehmen gewähren mittlerweile wesentlich höhere Erfolgsprämien als die Institute, andere Industriezweige konnten sich dem Niveau der Banken zumindest nähern.
Die von Kündigungen betroffenen Investmentbanker an den Finanzmärkten New York und London neigen jedoch nur wenig zum Wechsel in die Realwirtschaft. Sie ziehen meist Beteiligungsgesellschaften oder Hedgefonds vor, weil dort angesichts fehlender Beschränkungen der Aufsichtsbehörden höhere Einkommenschancen in Option stehen.
Ich glaube, dass die Zusammenarbeit mit motivierten Menschen auf beiden Seiten zusätzliche Energie freisetzt