Die "Spielregeln" für das Bankgeschäft wurden neu festgelegt

Konsequenzen aus der Finanzkrise Finanzregularien haben funktioniert

Als im Zuge der Finanzkrise die Bankensysteme rund um den Globus ins Wanken gerieten, lautete eine Schlussfolgerung: das darf sich nicht wiederholen. In der Folge wurden die "Spielregeln" für das Bankgeschäft neu festgelegt. Im Kern ging es darum, den Banken mehr Fesseln anzulegen, um erneute "entfesselte" Finanzspekulationen zu verhindern.

Das hat offenbar ganz gut funktioniert. Dieser Ansicht ist zumindest die Bank für internationalen Zahlungsausgleich (BIZ). Das Institut mit Sitz in Basel gilt als Zentralbank der Zentralbanken. In einem aktuellen Bericht zieht die BIZ zehn Jahre nach der Finanzkrise ein Zwischenfazit zum Erfolg der Regulierungsmaßnahmen.

Regulierung muss flankiert werden 

Zu den Instrumenten, die von den staatlichen Regulierern zur Zügelung des Bankgeschäftes gewählt wurden, gehören u.a. höhere Anforderungen an Eigenkapital-Ausstattung und Liquidität der Banken, stärkere Begrenzungen bei der Kreditvergabe oder Beschränkungen bei der Bankenfinanzierung, zum Beispiel bei Fremdwährungs-Finanzierungen. Tatsächlich ist es seit der Finanzkrise bisher nur noch vereinzelt zu akuten Gefährdungen eines nationalen Bankensystems gekommen. Ein Beispiel dafür sind Banken-Runs in Griechenland und Zypern, die als Spätfolgen der Finanzkrise und der anschließenden Euro-Krise gesehen werden können. Selbst in diesen Extrem-Fällen konnte der Zusammenbruch der Bankensysteme letztlich verhindert werden.

Auch wenn die BIZ die Wirksamkeit der Regulierung anerkennt - sie reicht nach Auffassung der Baseler Finanz-Experten nicht aus. Die Regulierung müsse in Übereinstimmung mit der jeweiligen Finanz- und Geldpolitik eines Landes bzw. Währungsraums erfolgen. Außerdem dürften notwendige Strukturreformen im Bankensystem nicht außer Acht gelassen werden. Dabei ist gerade die Rolle der Geldpolitik bei der Sicherung der Finanzstabilität nicht unumstritten. Die BIZ hat dazu in der Vergangenheit selbst unterschiedliche Positionen eingenommen. Wurde die Funktion früher stärker betont, wird ihr jetzt eher eine flankierende Rolle eingeräumt. 

Die Erfahrung zeigt, dass Banken immer wieder Wege finden, um Beschränkungen zu umgehen."

Banken finden immer wieder Umwege 

Das liegt daran, dass das zentrale Steuerungsinstrument der Geldpolitik der Zins ist. Mit Zinsveränderungen lässt sich beeinflussen, wie großzügig oder restriktiv Banken bei Kreditvergaben sind. Es handelt sich allerdings um ein recht "grobschlächtiges" Instrument, das auch über den Bankensektor hinaus - ggf. unerwünschte - Wirkungen entfaltet. 

Regulierungs-Maßnahmen sind wesentlich zielgenauer. Allerdings zeigt die Erfahrung auch, dass Banken immer wieder Wege finden, um Beschränkungen zu umgehen. 

Wachsamkeit der Bankenaufsicht und notfalls Anpassungen der Regulierung sind daher gefordert.

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