KI-Anwendungen wie ChatGPT & Co. könnten in der Finanzindustrie zu einem Paradigmenwechsel führen

JP Morgan Mit KI ganz alte Daten nutzen

KI-Anwendungen wie ChatGPT & Co. könnten in der Finanzindustrie zu einem Paradigmenwechsel führen. Die Fondsgesellschaft J.P. Morgan Asset Management arbeitet schon gezielt an solchen KI-Entwicklungen und hat jetzt Einblick in die Entwicklungsarbeit gegeben.

Selbstlernende intelligente Systeme sind in der Lage, ungeheure Datenmengen zu verarbeiten und daraus Schlüsse zu ziehen. KI-Systeme sind bei J.P. Morgan Asset Management bereits im Einsatz und dienen u.a. als Werkzeug auf der digitalen Strategie-Plattform "Spectrum" der Fondsgesellschaft. Hier werden den Anlageprofis des Unternehmens quantitative und qualitative Analysen zum Treffen von fundierten Anlageentscheidungen zur Verfügung gestellt.

Künstliche Intelligenz soll menschliche Prognose-Schwächen erkennen

Der "KI-Analyst" übernimmt dabei zunehmend Funktionen von Analysten aus "Fleisch und Blut" - mit dem Anspruch besser und vor allem "objektiver" zu sein. Grundannahme ist, dass menschliche Analysten bei aller Fachkompetenz und Erfahrung nicht frei von Voreingenommenheit sind. Das führt bei Bewertungen und Vorhersagen zu Fehleinschätzungen - mal fallen Prognosen zu optimistisch, mal zu pessimistisch aus. Das bereits im Einsatz befindliche KI-Tool hat "gelernt", solche Voreingenommenheit zu erkennen und Vorhersagen entsprechend zu korrigieren. Der subjektive menschliche Prognosefehler wird sozusagen systematisch eliminiert.

Die KI-Software soll dazu Analysten- und Research-Daten aus den vergangenen drei Jahrzehnten unter die Lupe nehmen. Dieser "Datenschatz" ist bei J.P. Morgan Asset Management zweifelsohne vorhanden, aber bisher weitgehend ungenutzt. Jetzt ist man dabei, ihn Schritt für Schritt heben und mit Hilfe der KI so aufzubereiten, dass er das tägliche Geschäft von Fondsmanagern unterstützen kann. Dieser sieht, wo Analysten tendenziell zu optimistisch oder zu pessimistisch waren.

Weitere in Entwicklung befindliche KI-Tools sollen Risiken bei Aktien identifizieren oder Fundamentaldaten für den Zusammenbau eines Portfolios analysieren."

Vielfältige KI-Weiterentwicklungen angegangen

Eine Weiterentwicklung "Spectrum GPT" ist bereits in Arbeit und soll für einen breiteren Adressatenkreis - Finanzentscheider in Unternehmen - zur Verfügung stehen. Das System soll in Sekundenschnelle Millionen von Daten in Form von Nachrichten, Presseartikeln, Sitzungsprotokollen und anderen Quellen auswerten können und wird darauf trainiert, "intelligent" Fragen zu beantworten. Es kann zum Beispiel wesentliche Kernaussagen eines Textes wiedergeben und das gesprochene Wort in Text umwandeln.

Weitere in Entwicklung befindliche KI-Tools sollen Risiken bei Aktien identifizieren oder Fundamentaldaten für den Zusammenbau eines Portfolios analysieren. Das Fondsmanagement soll dadurch noch effizienter agieren können und von zeitraubenden eigenen Research-Aktivitäten entlastet werden. Dabei wird die Entwicklung vermutlich nicht stehenbleiben.

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