Globalisierung am Beispiel McDonald´s

Supranationale Konzerne bestimmen Die Macht der Firmen

Die Macht der Firmen ist im Zeitalter der Globalisierung ein unbestreitbares Phänomen. Viele der heute im Weltmaßstab operierenden Konzerne haben sich längst von nationalen Fesseln gelöst und operieren unabhängig von Staaten und Regierungen als Machtzentren eigener Art. Erst allmählich findet diese Tatsache auch Eingang in die Wirtschaftswissenschaften.

Zu den Vorreitern der wissenschaftlichen Forschung in diesem Bereich gehört der letztjährige Nobelpreisträger Jean Tirole. Er hat sich in seiner Arbeit intensiv mit dem Beziehungsgeflecht von Staat und Unternehmen auseinandergesetzt. Tirole ist bisher erst der dritte Franzose, der den Wirtschafts-Nobelpreis erhalten hat.

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Auf vielen Märkten gibt es Macht der Firmen

Die meisten Auszeichnungen sind bisher immer an Vertreter aus dem angelsächsischen Raum gegangen. Erfahrungen in diesem Bereich besitzt Tirole auch. Er hat am berühmten MIT in Massachusetts promoviert und besitzt dort eine Gastprofessur. Sein ursprüngliches Studienfach ist die Mathematik, an seinem eigentlichen Lehrstuhl an der Universität Toulouse widmet er sich bevorzugt der Industrieökonomik.  

In diesem Zusammenhang kam er auch dazu, sich intensiver mit der Macht der Firmen auseinanderzusetzen. Während die klassische Volkswirtschaftslehre häufig von vollkommener Konkurrenz auf den Märkten ausgeht, ist das in der Realität längst nicht immer der Fall. Hier kommt es häufig zu Oligopolen, im Extremfall sogar zu Monopolen - viele Märkte sind alles andere als perfekt.  

Typische Beispiele für betroffene Branchen sind die Energieversorgung, die Telekommunikation oder die Finanzindustrie. Der Staat versucht dabei, die Macht der Firmen durch Regulierung zu begrenzen und dadurch trotz Konzentration und Machtzusammenballung so etwas wie wettbewerbsähnliche Ergebnisse zu erzielen - und erreicht damit häufig das Gegenteil. 

Simple Regulierung hilft oft nicht weiter

Denn die Oligopolisten bzw. Monopolisten berücksichtigen die staatlichen Regulierungsmaßnahmen in ihrem Handeln und versuchen, sie zu ihrem Vorteil zu nutzen. Ein Beispiel dafür ist die Regulierung im Energiesektor. Hier wurden in der Vergangenheit vielfach die Preise so reguliert, dass den Energieversorgern vorgegeben wurde, sich bei der Preisgestaltung an den Kosten der Energieerzeugung auszurichten. Die Folge war aber nicht - wie erwünscht - günstigere Preise, sondern künstlich in die Höhe getriebene Produktionskosten.

Internationale Konzerne sind steuerlich und rechtlich nicht mehr ausreichend zu belangen."

Es gibt viele Beispiele, bei denen staatliche Regulierung kontraproduktiv wirkt. Tirole befasst sich in seiner Forschung mit wirksameren Gestaltungsmöglichkeiten. Dabei kann sogar der Verzicht auf Regulierung unter dem Strich die bessere Lösung sein.

Simple Preisbegrenzungen oder Verbote richten oft nichts aus, manchmal ist es besser, eine Machtkonzentration hinzunehmen und darauf zu achten, dass es nicht zu schädlichen 'Nebenwirkungen' kommt.  Dafür aber in der Politik und einer breiteren Öffentlichkeit Verständnis zu finden, ist allerdings nicht immer ganz einfach.

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