Die Verbreitung der Vorsorgeverträge hängt in erster Linie vom Einkommen ab

Der Vorsorgeatlas beruhigt Die Sorgen um die Altersvorsorge

Mit dem Vorsorgeatlas liegt nun die Auswertung einer Erhebung vor, die im Großen und Ganzen Beruhigung vermittelt: Wer rechtzeitig zusätzlich vorsorgt, dürfte auch im Alter finanziell gut ausgestattet sein.

Das Thema Altersarmut bewegt ebenso die Gemüter wie die Sorge um das gesetzliche Rentensystem - und nun belegt eine Forschungsgruppe der Uni Freiburg unter Führung von Bernd Raffelhüschen, dass das dreischichtige deutsche Vorsorgesystem auch in Zukunft funktionieren wird. Gemessen wurde demnach die mit Hilfe der Altersversorgung erzielte Ersatzquote im Verhältnis zum zuletzt bezogenen Einkommen.

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Gesetzliche Rente als Basis - wackelig oder nicht?

Die schlechteste unter Einbeziehung aller Schichten erzielte Versorgung, nämlich weniger als 75,4 Prozent der letzten Bezüge, wurde demnach in weiten Teilen der neuen Bundesländer festgestellt. Im Gegensatz dazu werden in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen und dem südlichen Teil von Rheinland-Pfalz mehr als 87 Prozent erreicht. Durchschnittswerte sind problematisch, künftig werden nämlich vor allem in den neuen Ländern weniger als 1.000 Euro als durchschnittliche gesetzliche Rente gezahlt. Aktuell jedoch beziehen Ost-Rentner im Durchschnitt 200 Euro mehr als Rentner in den alten Bundesländern. Die im Vorsorgeatlas ausgewiesenen Ersatzquoten sind demnach zu relativieren: Je niedriger nämlich die Löhne sind, desto höher fallen die Ergebnisse bei gleichen nominalen Zahlen aus.

Die gesetzliche Rentenversicherung werde aber weiterhin ein solides Fundament bleiben, davon ist Raffelhüschen überzeugt. Rund 34 Millionen deutsche Bürger könnten auch über das Jahr 2030 hinaus darauf bauen. Gleichzeitig macht die Studie klar, das zusätzliche Aktivitäten notwendig sind: 60 Prozent des letzten Einkommens sollten angepeilt werden. Diesbezüglich gibt es große Unterschiede zwischen den Altersgruppen. Schaffen es die 50- bis 65-Jährigen auf 64,1 Prozent zu kommen, erreichen die 20- bis 34-Jährigen lediglich knapp 39 Prozent. Hier wären rund 800 Euro monatlich aus anderen Quellen notwendig.

Wer rechtzeitig zusätzlich vorsorgt, dürfte auch im Alter finanziell gut ausgestattet sein."

Zusätzliche Vorsorge: BAV, Riester und private Instrumente

Rund 16 Millionen Riester-Verträge wurden in Deutschland abgeschlossen, daraus resultieren durchschnittlich 290 Euro Monatsrente - diese Zahlen konterkarieren die vielfältige Kritik an diesem geförderten Vorsorgeinstrument. Eine weitere Möglichkeit ist die betriebliche Altersversorgung, auf die bislang rund acht Millionen Deutsche zurückgreifen. Mit durchschnittlich 575 Euro Monatsrente fallen die Ergebnisse im Vergleich besser aus.

Die Verbreitung der Vorsorgeverträge hängt in erster Linie vom Einkommen ab: Werden mehr als 2.000 Euro monatlich verdient, investiert jeder Dritte in die betriebliche Altersversorgung. Dieser Anteil sinkt in den niedrigeren Einkommensgruppen drastisch, auch wenn das  neue Betriebsrentenstärkungsgesetz Abhilfe schaffen soll. Intelligente und vorausschauende private Vorsorge wird weiterhin ein großes Thema bleiben, um im Alter finanziell abgesichert zu sein - auch das ist ein Ergebnis der jüngsten Erhebungen.

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