Finanzierung ohne Bank - FinTechs machen's möglich

Banken gehen neue Wege Digitale Finanzierungen im Firmenkundengeschäft

Das Firmenkundengeschäft gilt als Königsdisziplin im Bankgeschäft. Hier sind individuell auf den Kunden zugeschnittene Lösungen gefragt, nicht Produkte von der Stange. Oft geht es um komplexe Aufgaben und Anforderungen - mehr ein Feld für persönliche Beratung als für digitale Selbstbedienung. Doch die Zeiten ändern sich.

Auch in diesem traditionellen Bankengeschäftsfeld tummeln sich mittlerweile etliche erfolgreiche FinTechs. Sie bieten Finanzierungen, wo Kreditinstitute sich sperrig zeigen - bis hin zu echten Beteiligungen. Angesprochen sind vor allem kleine und mittlere Unternehmen, Selbstständige und Freiberufler, die nicht selten Probleme beim Finanzierungszugang über Banken haben.

Finanzierung ohne Bank - FinTechs machen's möglich

P2B-Lending und Crowdinvesting - diese zwei Schlagworte trifft man in diesem Zusammenhang immer wieder. Es handelt sich um Weiterentwicklungen des Crowdlending - die Kreditvergabe und -vermittlung von privat an privat über digitale Plattformen. Das Prinzip ist einfach: kapitalsuchende Unternehmen stellen ihr zu finanzierendes Vorhaben auf der Plattform vor. Private Investoren können sich an der Finanzierung beteiligen. Sie kommt zustande, sobald genug Geld eingesammelt ist. Die Plattform kümmert sich um die Abwicklung.

Während es beim P2B-Lending um klassische Darlehensfinanzierung geht, sind beim Crowdinvesting Eigenkapital- oder eigenkapitalähnliche Finanzierungen möglich - oft über nachrangige Darlehen oder stille Beteiligungen. Digitale Finanzierungen scheinen auf den ersten Blick eine Konkurrenz zu Bankfinanzierungen darzustellen - insbesondere wenn klassische Kredite gefragt sind. Tatsächlich wurden FinTechs in diesem Bereich zunächst argwöhnisch beobachtet.

Kapitalsuchende Unternehmen stellen ihr zu finanzierendes Vorhaben auf der Plattform vor. Private Investoren können sich an der Finanzierung beteiligen."

Kooperation statt Konkurrenz

Das beginnt sich aber zu ändern. Mehr und mehr öffnen sich Geldhäuser einer Zusammenarbeit und schaffen damit Win-Win-Situationen für alle Beteiligten. Bereits seit 2009 kooperiert zum Beispiel die Commerzbank mit der Plattform Creditshelf, auch die Sparkasse Bremen hat sich kürzlich für eine Zusammenarbeit entschieden. Creditshelf vermittelt KMU Blankodarlehen bis zu 5 Mio. Euro. Die Finanzinstitute können damit ihr Angebot an solche Firmenkunden ausweiten, die über zu wenige Sicherheiten verfügen oder ihr bankseitig eingeräumtes Risikolimit bereits ausgeschöpft haben. Die Banken selbst sind bei Kreditvergaben durch Regulierung stärker restringiert als FinTechs.

Selbst im Hinblick auf Geldanlagen ist die Kooperation interessant. Sie eröffnet Bankkunden Investment-Perspektiven jenseits des herkömmlichen Bankangebots - von der Bank ermöglicht. Die Creditshelf-Kooperationen sind nur ein Beispiel, wie eine Bank-FinTech-Partnerschaft im Firmenkundengeschäft aussehen kann. Es gibt vielfältige Möglichkeiten, die bisher erst ansatzweise ausgeschöpft werden.

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