Es gibt wohl kein anderes Kreditprodukt, an dem die Institute so gut verdienen

Extrem teurer Kredit Dispokredit für Kontoüberziehungen

Er ist bequem, einfach und flexibel wie kaum ein Kredit - der "Dispo" auf dem Girokonto. Fast jeder, der über ein regelmäßiges und gesichertes Einkommen verfügt, hat einen Überziehungsrahmen. Viele Banken räumen ihn sogar automatisch ein - kein Wunder, denn Dispokredite sind hochprofitabel.

Es gibt wohl kein anderes Kreditprodukt, an dem die Institute so gut verdienen. Nach einer Erhebung der Stiftung Warentest aus dem vergangenen Jahr lag der Dispozins im Schnitt immer noch bei 9,78 Prozent. Angesichts der Tatsache, dass sich Zinsen für Geldanlagen inzwischen fast bei Null bewegen und Hypothekarkredite schon für unter 2 Prozent zu haben sind, ist das ein stolzer Wert.

Ein verführerisches Angebot 

Dabei macht der Dispokredit den Banken wenig Arbeit. Die Prozesse laufen weitgehend automatisiert ab. Der Prüfungsaufwand ist gering und Sachsicherheiten werden nicht gefordert. Dennoch zeigt sich der Dispozins weitgehend resistent gegen die allgemeine Zinsentwicklung. Er verharrt auf hohem Niveau. Dabei gibt es erhebliche Bandbreiten. Auch zweistellige Prozentsätze sind am Markt anzutreffen. Besonders teuer wird der Dispokredit bei sogenannten "geduldeten Überziehungen". Das sind Überziehungen über das Limit hinaus. Hierfür berechnen die Banken oft noch einen kräftigen Zinszuschlag. 

In seiner Bequemlichkeit und jederzeitigen Verfügbarkeit liegt auch die Gefahr des Dispokredits. Er verführt zu Käufen, ohne sich über die Finanzierung Gedanken machen zu müssen. Feste Rückzahlungsraten gibt es auch nicht. Schnell baut sich dann ein Sockelbetrag auf, das Gehaltskonto befindet sich ständig im Minus. Das wird auf die Dauer recht teuer. Ein Kreditsockel von 5.000 Euro verursacht bei 10 Prozent Dispozins 500 Euro Zinskosten im Jahr - der Zinseszinseffekt ist nicht einmal mitgerechnet. Solche "Kreditbeträge" sind keineswegs selten. Das Dispolimit entspricht üblicherweise dem zwei- bis dreifachen Monatsgehalt. 

Das Dispolimit entspricht üblicherweise dem zwei- bis dreifachen Monatsgehalt." 

Wann Umschulden angezeigt ist 

Eigentlich sollte ein Dispokredit nur in Anspruch genommen werden, um einen kurzzeitigen Zahlungsengpass zu überbrücken. Dabei geht es um Tage, nicht um Wochen oder Monate. Ansonsten empfiehlt es sich, aufgebaute Sockelbeträge umzuschulden - in einen Ratenkredit oder einen Rahmenkredit. 

Die Zinsen sind nicht nur wesentlich günstiger, feste Rückzahlungsraten sorgen automatisch für eine Kreditrückführung. 

Und wer eine Kreditkarte besitzt, kann diese statt des Dispos nutzen, um "flüssig" zu bleiben. Hier ist ein kurzfristiger Kredit auf Monatsbasis sogar kostenlos.

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