Dramatischer Chip-Mangel führt weltweit zu Engpässen

Kämpfe am Chipmarkt Dramatischer Chip-Mangel führt weltweit zu Engpässen

Weltweit leiden Hersteller elektronischer Güter unter dem Mangel an Halbleitern. Die Ursachen dafür sind vielfältig. Ein heftiger Kampf um die Dominanz am Chip-Markt ist entbrannt.

Smartphone, Waschmaschine, Flugzeug, Spielkonsole oder medizinisches Gerät - die Liste der Güter, in denen Chips die Steuerung komplizierter Prozesse übernehmen, wird täglich länger. Die Entwicklung und Herstellung der winzigen Halbleiter-Bauteile ist komplex und konzentriert sich darum in wenigen Händen. Wie abhängig die Produzenten von diesen Zulieferern sind, offenbart sich jetzt. Die Krise trifft alle.

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Beispiele für die einschneidenden Folgen des Chip-Mangels:

  • Apple musste den iPhones 12 Start verschieben.
  • General Motors schloss vorübergehend Werke, weil Chips fehlten.
  • Ford drosselte die Produktion des Pick-ups F-150.
  • Bei Volkswagen liefen in den vergangenen Monaten aus dem gleichen Grund weltweit 10.000 weniger Fahrzeuge vom Band.   
  • Die Einführung des neuen Samsung Galaxy-Handys wird vermutlich verzögert.
  • Allein in der Autoindustrie dürfte der Chip-Mangel in diesem Jahr für Verluste in Höhe von mehr als 60 Milliarden Euro sorgen.

Mangel hat mehrere Ursachen

Die Corona-Pandemie hat das ohnehin begrenzte Angebot zusätzlich verknappt. Wegen der verordneten Einschränkungen musste die Produktion gedrosselt werden oder kam sogar vollständig zum Erliegen. Außerdem sorgte ein durch einen Schneesturm verursachter Blackout in Texas dafür, dass wichtige Chipfabriken nicht produzieren konnten. Und auch die Havarie des Riesenfrachters im Suez-Kanal macht sich beim Nachschub negativ bemerkbar. Gleichzeitig stieg die Nachfrage nach Laptops, Fernsehern und Spielekonsolen.

China will die Chipindustrie verstärkt fördern, um die eigene Position auf dem umkämpften Chip-Markt zu verbessern."

Kampf um die Vorherrschaft auf dem Chip-Markt

Entwicklung und Herstellung von Halbleiter-Bauelementen sind oft voneinander getrennt. Beispielsweise werden die meisten der in den USA designten Chips in Taiwan produziert. Jeder zweite Chip der Welt wird von TSMC (Taiwan Semiconductor Manufacturing Company) gefertigt.

Weil diese Chips unter anderem auch im amerikanischen Kampfjet F-35 oder in den Amazon-Servern verbaut sind, schrillen bei den Verantwortlichen in den USA die Alarmglocken. Erst kürzlich organisierte das Weiße Haus ein Krisentreffen, an dem der US-Präsident Biden, Sicherheitsberater Sullivan und die Handelsministerin Raimondo teilnahmen. Die Regierung der USA befürchtet, dass China TSMC unter seine Kontrolle bringt. Auf Drängen Bidens wird TSMC in Arizona eine Chipfabrik errichten. Aber auch China will die Chipindustrie verstärkt fördern, um die eigene Position auf dem umkämpften Chip-Markt zu verbessern.

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