Immobilien-Studie des IW Köln Eigentum lohnt sich
Wer sich für Eigentum entscheidet, kann im Vergleich zur Mietwohnung etwa 40 % einsparen. Das belegt eine Studie des Kölner Instituts der deutschen Wirtschaft, die jüngst veröffentlicht wurde.
Ist es kostengünstiger in einer Mietwohnung zu leben oder eine eigene Immobilie selbst zu nutzen? Dieser Frage sind Forscher der Instituts der deutschen Wirtschaft nachgegangen. Die Ergebnisse der interessanten Studie stellte Michael Voigtländer vor wenigen Tagen Journalisten vor. Die Antwort der Wissenschaftler fällt überraschend eindeutig aus: Eigentümer sind gegenüber Mietern ganz klar im Vorteil. Im Durchschnitt zahlen sie für das Wohnen in der eigenen Wohnung oder im eigenen Haus 41 % weniger, als wenn sie in einer vergleichbaren Mietwohnung leben würden. Zwar gibt es zwischen den großen Städten und den Landkreisen gewisse Unterschiede, doch Mieter werden überall stärker als Eigentümer belastet.
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Die Eckdaten der Studie
Um ein realistisches Ergebnis zu erzielen, geht die Studie von Wohnungen und Immobilien in einer mittleren Wohnlage und von durchschnittlichem Wohnwert aus. Die Tilgung der Hypotheken wird nicht in die Betrachtung einbezogen. Das ist sinnvoll, weil Mieter durch ihre monatlichen Zahlungen kein Eigentum erwerben. Bei den Kosten der Eigentümer kamen zum Ansatz hinzu:
- Zinsen für Fremdkapital
- Instandhaltungskosten bezogen auf eine durchschnittliche Wohnfläche
- Abschreibung
Studienergebnisse sind unabhängig von der Region
In die Studie wurden repräsentative Daten aus den 400 Landkreisen und kreisfreien Städten unseres Landes verwendet. Selbst in den Metropolen sparen die Bewohner viel Geld, wenn sie statt Miete zu zahlen das eigene Haus oder eine Eigentumswohnung finanzieren. Das gilt insbesondere in Berlin und Hamburg, wo die Ersparnis bei 45 % liegt, in Stuttgart sind es 34 %.
Eigentümer sind gegenüber Mietern ganz klar im Vorteil."
Ausreichend Spielraum für Zinserhöhungen
Das Ergebnis der Studie lässt sich mit dem steilen Abfall der Zinskurve und der anhaltenden Niedrigzinsphase erklären. Zwar ist ein Zinsanstieg zu erwarten, dennoch müssen sich Eigentümer keine Sorgen machen. Denn auch dieser Frage sind die Kölner Forscher nachgegangen. Sie haben den finanzierungsneutralen Zins ermittelt. Das ist der maximale Zinssatz für eine Anschlussfinanzierung in zehn Jahren, bis zu dem der Erwerb von Eigentum vorteilhaft ist. In drei Viertel der Landkreise kann der Zinssatz auf bis zu 4 % steigen, ohne dass Wohn-Eigentum teurer als das Zahlen von Miete würde.
Günstige Bedingungen für die Bildung von Wohn-Eigentum nutzen
Obwohl das Marktumfeld so günstig ist, wird der Traum vom eigenen Heim wegen der neuen Kreditrichtlinie nicht für jeden wahr werden. Mit der Unterstützung durch einen unabhängigen Berater lassen sich jedoch auch dann geeignete Finanzierungswege finden, wenn Banken oder Sparkassen die Vergabe eines Kredits ablehnen.
Autor: Jürgen E. Nentwig, juergen.nentwig@gfmsnentwig.de