Sparen lohnt sich nicht mehr

Vereinfacht die Bürger mitnehmen Erklärung ist wichtig

Für die erneute Öffnung der Geldschleusen hat die EZB in Deutschland viel Kritik erfahren. Der überraschende Rücktritt von EZB-Direktorin Sabine Lautenschläger wurde überdies als Signal für Unzufriedenheit, aber auch Machtlosigkeit gegenüber dem Kurs von Mario Draghi gedeutet worden. Eine Erklärung zu dem Schritt gab es nicht. Daran mangelt es auch bei vielen anderen Maßnahmen der EZB.

Tatsächlich schaut die Euro-Notenbank bei ihren öffentlichen Äußerungen vor allem auf die Finanzmärkte und die Bankenwelt und gibt sich normalerweise äußerst bedeckt. Wo jedes Wort in Pressekonferenzen und EZB-Ratsprotokollen auf die Goldwaage gelegt wird, ist man extrem vorsichtig. Der Normalbürger kann mit kryptischen Formulierungen, deren Verständnis überdies oft Fachwissen voraussetzt, wenig anfangen. Er sieht nur, wie die Zinsen weiter verfallen und dass sich Sparen nicht mehr rentiert.

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Nicht nur die EZB hat Schuld

Viele Bundesbürger haben dabei in erster Linie ihre persönliche Situation, vielleicht auch noch die Lage in Deutschland im Blick. Wie es in anderen Staaten des Euro-Raums aussieht, wird dagegen kaum wahrgenommen. Die EZB ist aber Notenbank für die gesamte Euro-Zone, nicht nur für Deutschland. Maßnahmen, die aus deutscher Sicht kontraproduktiv wirken, können daher in der Gesamtbetrachtung durchaus angezeigt sein.

Allerdings hat es die EZB in der Vergangenheit versäumt, dies auch entsprechend deutlich zu machen. Kommunikation ist nicht die Stärke von Mario Draghi gewesen, seine Nachfolgerin Christine Lagarde gilt in dieser Hinsicht als geschickter.

Der Normalbürger kann mit kryptischen Formulierungen, deren Verständnis überdies oft Fachwissen voraussetzt, wenig anfangen."

Dabei hätten gute Erklärungen vielleicht dazu beigetragen, hierzulande für mehr Akzeptanz bezüglich der lockeren Geldpolitik der EZB zu sorgen. Allerdings wäre es verfehlt, der EZB alleine die Schuld für mangelnde Kommunikation zuzuweisen.

Die deutsche Politik hat ihren Anteil daran. Der Kurs der Euro-Notenbank wurde bisher von der Bundesregierung stets mitgetragen - weitestgehend stillschweigend. Kritik à la Trump am Notenbankchef, geldpolitische Forderungen oder Kommentare - bei uns nahezu undenkbar. Auch die Bundestagsparteien haben - abgesehen von AfD, der Linken und vereinzelten Kritikern aus den eigenen Reihen - den EZB-Kurs stets positiv flankiert, weitgehend ohne den Bürger dabei mitzunehmen.

Fragwürdige Schritte besonders erklärungsbedürftig

Allerdings würde es zu kurz greifen, die verbreitete Unzufriedenheit mit der EZB-Politik alleine mangelnder Transparenz zuzuschreiben. Die jüngsten Schritte der Euro-Notenbank können durchaus hinterfragt werden. Umso wichtiger wäre eine gute Erklärung.

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