Serie ETF immer beliebter: Bei Indexfonds kann man Fehler machen ETF kaufen ist gut! Aber dann?
Exchange Traded Funds - kurz ETF - gelten als einfache Möglichkeit, in einen Index und damit einen ganzen Markt zu investieren. Da sie im Vergleich zu aktiven Fonds kostengünstig sind, setzen immer mehr Anleger auf diesen Fondstyp. Doch nicht jeder agiert dabei offenbar richtig.
ETFs konnten in den beiden letzten Jahrzehnten eine beispiellose Erfolgsgeschichte verzeichnen. Das weltweite Anlagevolumen wird heute auf rund 2,7 Billionen Dollar geschätzt - eine gigantische Summe. Tatsächlich sind die Indexfonds eine sehr gute Möglichkeit, Risikostreuung zu betreiben und von der Entwicklung ganzer Märkte zu profitieren, ohne in die darin enthaltenen Einzeltitel investieren zu müssen. Damit lassen sich wissenschaftliche Erkenntnisse zur Geldanlage nahezu idealtypisch umsetzen.
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Eine Depot-Analyse führt zu überraschenden Ergebnissen
Ein ETF kann sich aufgrund seines Konstruktionsprinzips nicht deutlich besser entwickeln als sein Markt, aber auch nicht schlechter. Das macht das Risiko überschaubar. Das ETF-Prinzip ist auch für Finanz-Laien gut nachvollziehbar, die Produkte sind transparent und in der Regel nicht sehr komplex. Damit sollte das Investment eigentlich gelingen. Doch das ist wohl nicht selbstverständlich, wie eine aktuelle Studie von drei deutschen Finanzprofessoren und einem Kollegen aus Hongkong zeigt.
Sie untersuchten den Depotbestand einer großen deutschen Online-Bank. Betrachtet wurden Depots von insgesamt 7761 Anlegern, die Indexfonds und auch andere Papiere im Bestand hatten. Die Wissenschaftler analysierten dabei die Performance im Zeitraum 2005 bis 2010. Das überraschende Ergebnis dabei: Während der Gesamtbestand eine Rendite von 2,74 Prozent im Jahr erzielte, brachten die ETF-Investments nur eine Negativrendite von -0,55 Prozent p.a. zustande. Das scheint in völligem Widerspruch zur wissenschaftlichen Theorie zu stehen und den Indexfonds-Ansatz in Frage zu stellen.