Studie: Europäische Fonds werden günstiger
Strukturwandel im Fondsmarkt: UCITS-Produkte wachsen und drücken die Gebühren.
Die europäische Fondslandschaft unterliegt einem markanten Wandel. Lange Zeit galt der Markt als teuer, kleinteilig und ineffizient. Doch aktuelle Daten der europäischen Fondsvereinigung Efama zeigen ein differenzierteres Bild: Fonds in Europa – insbesondere solche, die unter dem UCITS-Rahmen laufen – wachsen nicht nur im Volumen, sondern entwickeln sich auch strukturell weiter. Der Preiswettbewerb nimmt zu, und viele Anbieter senken gezielt die Kosten. Damit rücken europäische Produkte näher an US-amerikanische Standards heran.
Konzentration nimmt zu – kleine Anbieter verlieren an Bedeutung
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Ein zentrales Ergebnis der Efama-Analyse: Die Vermögensverteilung konzentriert sich zunehmend auf eine kleinere Zahl großer Fonds.
Immer mehr Kapital sammelt sich in wenigen, besonders erfolgreichen Vehikeln.
Das ist kein Zufall, sondern Ausdruck von Skaleneffekten.
Große Fonds können günstiger arbeiten, ihre Betriebskosten auf ein breiteres Anlagevolumen verteilen und dadurch auch niedrigere Gebühren verlangen – ein klarer Vorteil im Wettbewerb um kostenbewusste Anleger.
Diese Entwicklung geht nicht zuletzt zulasten kleinerer Fonds und Boutique-Anbieter, die sich in einem zunehmend margendünnen Marktumfeld behaupten müssen.
Die Folge: viele kleinere Produkte verschwinden oder werden mit größeren Fonds zusammengelegt.
UCITS-Fonds: Der europäische Standard setzt sich durch
Die Studie verweist besonders auf das Wachstum von Fonds, die unter dem UCITS-Regelwerk („Undertakings for Collective Investment in Transferable Securities“) laufen. Dieses europaweit harmonisierte Rechtskonstrukt hat sich über Jahrzehnte als verlässlicher Rahmen etabliert, der Transparenz, Anlegerschutz und grenzüberschreitende Vertriebsmöglichkeiten miteinander verbindet.
UCITS-Fonds genießen hohes Vertrauen – sowohl bei Privatanlegern als auch bei institutionellen Investoren. Ihre zunehmende Akzeptanz geht einher mit höheren Mittelzuflüssen und wachsenden Fondsgrößen. Das wiederum verschärft den Wettbewerb um Gebührenstrukturen.
Sinkende Kosten: Effektiver Wettbewerb oder strategisches Kalkül?
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Europäische Fonds gewinnen an Volumen, UCITS-Produkte etablieren sich zunehmend als Standardvehikel, und der Gebührendruck entfaltet eine nachhaltige Wirkung. Die Professionalisierung des Fondsmarkts schreitet voran – auch wenn Europa aufgrund seiner Strukturvielfalt weiterhin eine komplexere Spielwiese bleibt als der US-Markt."
Ein bemerkenswerter Trend betrifft die laufenden Kosten. Diese sind laut Efama in den vergangenen Jahren in nahezu allen Fondskategorien gesunken – insbesondere bei passiv gemanagten Indexfonds, aber auch zunehmend bei aktiv verwalteten Produkten. Der anhaltende Preiswettbewerb, verstärkt durch den Siegeszug der ETFs, zwingt klassische Anbieter zur Reaktion.
Hinzu kommt: Viele Gesellschaften setzen gezielt auf günstige Anteilsklassen, um institutionellen Kunden oder besonders preissensitiven Anlegergruppen entgegenzukommen. Auch Mischmodelle mit erfolgsabhängigen Gebührenanteilen gewinnen an Bedeutung.
Europa holt auf – bleibt aber strukturell fragmentiert
Trotz dieser Fortschritte bleibt der europäische Fondsmarkt im Vergleich zu den USA in einer wichtigen Hinsicht zurück: seiner Fragmentierung. Während in den Vereinigten Staaten einheitliche Rahmenbedingungen, eine gemeinsame Sprache und ein riesiger Binnenmarkt die Entwicklung großer, liquider Fonds begünstigen, müssen europäische Anbieter mit unterschiedlichen regulatorischen Vorgaben, nationalen Vorlieben und steuerlichen Rahmenbedingungen umgehen.
Diese strukturellen Unterschiede bleiben auch in Zukunft eine Herausforderung für Skalierung und Kosteneffizienz. Dennoch: Die Richtung stimmt – sowohl was das Fondsvolumen als auch die Gebührenentwicklung betrifft.
Fazit: Größer, günstiger, wettbewerbsfähiger
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Europäische Fonds gewinnen an Volumen, UCITS-Produkte etablieren sich zunehmend als Standardvehikel, und der Gebührendruck entfaltet eine nachhaltige Wirkung. Die Professionalisierung des Fondsmarkts schreitet voran – auch wenn Europa aufgrund seiner Strukturvielfalt weiterhin eine komplexere Spielwiese bleibt als der US-Markt.
Für Anleger bedeutet dies eine positive Entwicklung: mehr Auswahl, professionellere Angebote und tendenziell sinkende Kosten. Wer sich intensiv mit Fonds auseinandersetzt, findet heute auch in Europa ein zunehmend attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis.

Ich glaube, dass die Zusammenarbeit mit motivierten Menschen auf beiden Seiten zusätzliche Energie freisetzt